TomDerElch.com - Reisebericht Helgoland 2005
Tag 3: Helgoland
Markt Erlbach, im Juli 2005
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Montag, 11.07.2005

Die Weckfunktion meines Handys hatte ich gestern Abend noch auf 5:00 Uhr gestellt. Aufgewacht bin ich jedoch eine gute viertel Stunde früher, und das war gut so, wollte ich doch den versäumten Sonnenuntergang von gestern Abend irgendwie ausgleichen. Nach einem ersten Bild direkt an der Promenade [1] ging's über den weitgehend leeren Lung Wai zum Oberland, wo ich dann noch weitere Bilder [1|2] machte.

Ich nutzte das Licht des frühen Morgens dann noch für ein paar weitere Bilder [1]. So dokumentierte ich eine Anzeigetafel [1], von der abzulesen war, wie viele Gäste am Vortag mit den Bäderschiffen eintrafen. Aktualisiert wird diese übrigens offenbar nach Ablegen des ersten Schiffes am Ausgangshafen und vor dem Eintreffen der ersten Schiffe vor Ort. Weiter ging es an zwei vom Aussterben bedrohten gelben (!) Telefonzellen (!) [1] in Richtung Hummerbuden [1|2|3]. Das waren anfangs ausschliesslich Stützpunkte der hiesigen Hummerfischer, wobei Hummer unter dem Begriff "Helgoländer Knieper" eine Spezialität der Insel ist, die zu stolzen Preisen in den lokalen Lokalen verkauft wird. Mittlerweile wurden die teilweise leer gestandenen Hütten hergerichtet und es zogen Galerien [1], Imbissbuden [1] und Geschäfte [1] ein. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Katamarane, die den Südhafen ansteuern und deren Fahrgäste hier mehr oder weniger vorbei "müssen" einen erheblichen Teil zur Belebung dieser malerischen Häuserzeile beigetragen haben.

Es gibt hier, bis auf wenige Ausnahmen (Einsatz- und Baufahrzeuge) zwar nur einige wenige Elektroautos, doch auch eine Tankstelle hat die Insel. Klar, die hier anlegenden Schiffe sind nicht immer nur Ruderboote. Falls das irgendwen interessiert, auch diese Tankstelle habe im Bild festgehalten [1|2]. Am Südhafen ist dann auch gewissermassen das "Industriegebiet" der Insel [1]. Es gibt eine Baustoffhandlung, einen Lebensmittel Grosshändler und, natürlich: Zollfrei-Läden [1|2].

Als dieser kleine Streifzug durch die bisher von mir auch in früheren Jahren nicht erkundete Gegend hier beendet war steuerte ich erneut das Hotel an. Es war kurz nach 6:00 Uhr, und da bis zum Frühstück noch Zeit war, habe ich noch mal ein bisschen am Kissen gelauscht. Nach dem Frühstück ging ich los zum Rathaus, wo ich eine Karte für die an 3 Tagen der Woche stattfindende Bunkerführung kaufen wollte. Bunker, so nennt sich das unterirdische System von Gängen, die weit über die Insel verzweigt sind und zu Kriegszeiten als Schutz für die Bevölkerung einerseits, als Unterkunft und Rückzugsbereich für das Militär andererseits dienten. Leider war die einzige Führung, die in meinen zeitlichen Rahmen gepasst hätte, bereits ausverkauft.

Das musste ich dann wohl so hinnehmen. Habe ich auch getan und wollte mich anschliessend dem Museum widmen. Dort stand ich allerdings vor verschlossener Türe. Es war zwar mittlerweile 10:00 Uhr durch, die Zeit, um die das Museum öffnet, doch ist Montags geschlossen. Also war auch das nichts und mir drängte sich das Gefühl auf, der Tag hätte sich gegen mich verschworen. Was soll's. Ich habe mich dann damit begnügt, die Minigolf- und Pitpat-Anlage [1], das kleine Skater-Gelände [1] und die Trampolinanlage [1], alles in unmittelbarer Nähe, anzusehen und beschloss, das Museum eben morgen erst zu besuchen.

Ich verweilte ein paar Minuten im Hotel, beobachtete von meinem Dachfenster aus das Eintreffen der Schiffe vom Festland und von anderen Inseln [1] und legte mich für ein paar weitere Minuten ab.

Danach ging ich zu der Landungsbrücke, die ja quasi direkt vor der Haustüre lag, um von dort aus mit der so genannten Dünenfähre, zwischen den Schiffen hindurch, zur Düne zu gelangen. Die Düne, gut einen km² gross, ist der Hauptinsel in östlicher Richtung vorgelagert. Bis vor gut 200 Jahren waren beide Inseln miteinander verbunden, bis die Nordsee während einer ziemlich bösen Sturmflut die relativ flache Verbindung an sich gerissen hat und nicht mehr zurück gab. "Die Düne", das deutet schon der Name an, besteht in erster Linie aus Dünen: Sand, Dünengras, teilweise etwas Buschwerk. Die Überfahrt zur Düne brachte ein kleines Trauma mit sich. Eine ältere Dame, die mir gegenüber sass, vollschlank und verzweifelt aufgetakelt, hatte eine grosse Handtasche dabei. Aus dieser tönte dann ein Klingelton, für den man eigentlich die Todesstrafe wieder einführen müsste. Nicht definierbar, ich kann nicht sagen ob es eine bekannte Melodie ist oder sich an eine bekannte Melodie anlehnen soll, jedenfalls wäre das auch ein Klingelton für Tierärzte. Damit liessen sich bestimmt gut Vierbeiner bis 20 kg sanft einschläfern. Doch nicht genug damit: Die Dame kramerte nach dem Handy, doch dieses hatte beschlossen, noch bevor es gefunden wird mit klingeln aufzuhören.

Kurz darauf wurde das Handy gefunden, die Tastatur ein bisschen malträtiert und anschliessend gab es eine Kapitulation für diesen Moment. Doch wenig später klingelte es wieder, und glücklicherweise war der Suchvorgang deutlich schneller erfolgreich. Liebe Frau Schulz! Sollten Sie diese Zeilen jemals lesen: Bitte, bitte, bitte, nehmen Sie Rücksicht auf Ihre Umwelt! Schaffen Sie Abhilfe! Ich habe das auch nur psychisch verkraftet, weil ich dem nicht gerade schönen Ohrwurm mit meinem MP3-Player gegenhalten konnte.

Meinen Rundgang über die Düne startete ich vom Ableger aus gegen den Uhrzeigersinn. Über eine Promenade gelangt man um die erste Ecke direkt zum Sandstrand [1] mit schönem Blick zur Hauptinsel [1]. Über einen aus Holzbrettern gelegten Weg [1|2] geht es weiter, vorbei am Friedhof der Namenlosen [1|2|3|4], zum südwestlichen Teil des Strandes [1], der auch von einem Bademeister der DLRG [1] zu bestimmten Zeiten beaufsichtigt wird. Hier steht auch der Leuchtturm der Düne [1], und nicht weit weg davon kommt man an einer der Start- und Landebahnen [1] des Flugplatzes vorbei. Entlang der Küste [1|2] ging's zu einem anderen Eck des Flugplatzes [1], der sogar mit einer Fussgängerampel abgesichert ist für Momente, in denen Flugzeuge starten. Damit hinterher niemandem ein Kopf fehlt. Direkt neben diesem Flugplatz gibt es ein Bungalowdorf [1], in dem man auch relativ günstig übernachten kann und das, soweit ich mitbekommen habe, demnächst modernisiert werden soll.

Bei meinem weiteren Weg zurück zum Anleger kreuzte ich erneut die Einflugschneise. Ein junger Mann in Begleitung von drei kleinen Kindern verfolgte das ebenso, die Kinder - offenbar weit mehr begeistert und fasziniert - feuerten die Flugzeuge mit enthusiastischem "Gib Gas, gib Gas" an. Das taten diese dann auch und so konnte ich drei original helgoländer Flugzeugstarts beiwohnen [1|2]. Ganz schön was los hier!

Auch auf der Düne gibt es ein Taxi [1]. Sollte Euch dieses Fahrzeug mal irgendwo angeboten und behauptet werden, es wäre nur Langstrecken gefahren: Misstraut der Sache! Klar, das gute Stück fährt ständig von einem Ende der Insel zum anderen, gegenüberliegenden. Aber ob man das wirklich als Langstrecke gelten lassen kann? Ich zweifle! Jedenfalls habe ich dann ein paar Minuten auf die Dünenfähre [1] gewartet, die mich dann bei leichtem Seegang zurück brachte zur Hauptinsel. Dort angekommen machte ich noch ein Bild von einem vor Anker gegangenen Schiff [1] und ging zuerst mal essen. Das Lokal, das ich dafür auserkoren hatte für heute, war die "Bunte Kuh", ein Komplex von drei oder vier der vorhin schon vorgestellten Hummerbuden und somit direkt am Hafen. Man kann hier selbstverständlich Fisch bekommen, aber auch andere lecker klingende Gerichte für den kleinen und grossen Hunger. Zudem gibt es lecker klingende Cocktails, wie sie jedoch tatsächlich schmecken, vermag ich nicht zu sagen. Ich habe mich auf "Helgoländer Pannfisch" festgelegt, mit 10,- EUR nicht unbedingt ein Schnäppchen. Es war aber ein feines Gericht, begleitet von Senfsauce (von der es gern etwas mehr hätte sein dürfen) und Bratkartoffeln.

Danach ging ich nochmal kurz zum Stützpunkt Hotel, setzte meinen Weg - vorbei an der örtlichen Sparkasse [1] - fort und lief Richtung Fahrstuhl, investierte 55 Cent um nach oben zu gelangen und schlenderte, an der Nordkante [1] entlang, wieder zur Langen Anna. Heute sollte ich endlich die Bilder vom Sonnenuntergang bekommen, die mir gestern wetterbedingt verwehrt wurden [1|2|3|4|5].

Auch auf dem Weg zurück zum Hotel bemühte ich noch ein paar mal den Auslöser [1|2|3|4|5] und liess gegen 23 Uhr diesen Tag ausklingen.

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