Reisebericht Weehawken 2011 – Oder auch: New York. Mal wieder!
Markt Erlbach, im Dezember 2011
Tag 2 –Frankfurt am Main – New York - Weehawken


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Sonntag, 20. November 2011

2-1  Und doch schlief ich gut und das mit dem Aufwachen hat auch geklappt. Dank Weckruf, dank Handys. Viel gab es ja nicht zu packen, also war das schnell erledigt und ich zog los, ohne zu frühstücken. Es war etwa 5:15 als ich aufbrach, die erste Mahlzeit des Tages hätte es aber erst ab 6 Uhr gegeben.

2-2   Die Abmeldung hat ging zügig über die Bühne, mein Auto war sofort wiedergefunden und da ich das nächste Etappenziel bereits vorab im Navi eingegeben hatte war ich auch dort recht früh dran. Aber ich sag ja immer: Lieber 2 Stunden zu früh als 2 Sekunden zu spät. Ich steuerte nach Kelsterbach, wo das Parkhaus steht, das auf den Namen "Platzhirsch" hört und bei dem mich der Aufenthalt für mein Auto für die nächsten Tage 55 Euro kosten soll.

2-3   Ich stellte das Fahrzeug auf einem der oberen Decks ab und war dort nah dran, mich zu schämen [1]. Beim Entladen der Koffer (nicht elektrisch!) dann noch ein letzter Check, ob gerade die wichtigsten Sachen dabei sind: Alle Buchungen und Reservierungen, Geldbeutel, Handgepäck. Das hat alles gepasst, also ging ich zum Aufzug, der mich wieder auf den Boden der Tatsachen – oder besser: Zurück zum Erdgeschoss bringen sollte.

2-4   Dort ist dann der Platz, ab dem ein Shuttleservice regelmäßig, bei Bedarf auch öfter, den Flughafen ansteuert. Ich musste keine 5 Minuten warten bis zur Abfahrt. Durch ein recht enges, für mich als Außenstehenden eher wirres Geflecht an Straßen und Wegen war der Flughafen binnen weniger Minuten erreicht. Erst Terminal 1, dann Terminal 2. Der Fahrer konnte mir sogar sagen, dass ich in letzteres sollte, wenn ich mit Delta fliegen will. Nett. Ein kurzer Hinweis auf die Haltestelle, an der man sich wieder einfinden soll bei Rückkunft ist inklusive. Auch nett. Doch dazu am letzten Tag noch eine Anmerkung.

2-5…Der Check-in-Schalter war schnell gefunden, alles lief reibungslos und als Mitflieger der Business Class ist man auch überall etwas schneller durch. Ich hatte noch überlegt, ob ich dem Concierge des Hotels in Weehawken, den ich vorab zwei Mal per Mail kontaktierte, noch eine "typical german" Kleinigkeit kaufen sollte. Aber am Flughafen ist ja alles so unendlich teuer und letzten Endes beschloss ich, es bleiben zu lassen. Zu helfen ist schließlich sein Job.

2-6   Die Wartezeit schlug ich mit warten tot. Keine Fotos, keine Einkäufe. Ach doch: Ein Foto von einem A380 der Lufthansa, der gerade quer über das Gelände gezogen wurde. Anscheinend zu Wartungsarbeiten [1].

2-7   Das Boarding lief pünktlichst an, war auch schnell absolviert. Auch alles Weitere lag im Zeitplan. Auf dem Rollfeld war wie immer halli-galli, dennoch ging es relativ pünktlich los.

2-8   Schon vor dem Abflug wurden die Speisekarten verteilt. Der Unterschied zu Economy besteht darin, dass

… jeder Gang einzeln serviert wird
… das Essen nicht in Plastik serviert wird
… die Auswahl sich nicht auf "Chicken or pasta?" beschränkt.

2-9   Das habe ich dann, freilich, auch gleich mal bildlich festgehalten [1|2|3|4]. Auf dem Weg zur Startbahn kamen wir dann auch wieder beim Flagschiff der Lufthansa vorbei [1]. Relativ zügig ging es dann zum Point Zero (klingt das fachmännisch? Ich hab's mir eben nämlich einfallen lassen), an dem dann mittels ordentlichem Kerosindurchsatz gestartet und wenige Sekunden später abgehoben wird. Im (bislang immer eingetretenen) Idealfall.

2-10   Auf den ersten Kilometern nach dem Start, kurz, nachdem ich ein Foto von Niederrad gemacht habe [1] zeigt sich auch von hoch oben aus der Luft, warum Frankfurt immer wieder auch Mainhattan genannt wird: Aus dem feinmaschigen Grau der Straßen der Innenstadt sind es neben dem Main die Hochhäuser, die ins Auge fallen [1|2+]. Auch das heute Nacht von mir kurz besuchte Viertel rund um den Henninger Turm konnte ich von hier oben gut ausmachen [1].

2-11   Einerseits muss ich ja sagen, dass die Faszination der Fliegerei von Flug zu Flug mehr Routine wird. Dennoch ist es für mich nach wie vor faszinierend. So kommt es, dass die üblichen "unterwegs über den Wolken" Fotos Euch diesmal erspart bleiben. Dafür gibt es eines mit dem Titel "Beinfreiheit in der Business Class" [1] und eines, auf dem die Schornsteine eines Kraftwerks aus der Nebeldecke über Deutschland herauslugen [1+].

2-12   Über Großbritanien wird dann die Hauptmahlzeit gereicht. Nach der Vorspeise, Chili-Limonen-Shrimps [1] gab es Rinderfiilet mit Gnocchi und Bohnen [1]. Alles sehr lecker. Nur begannen in dem Moment meine Zähne zu schmerzen. Um das vorwegzunehmen: Das war nur eine Entzündung, die ich ohne zahnärztliche Hilfe während meines Urlaubs kuriert bekam. An die Nachspeise, Vanilleeis mit Soße nach Wahl (Schoko, logo!) [1] habe ich mich mit entsprechender Vorsicht gewagt.

2-13   Ich legte mich etwas schlafen. Das gibt es auch nur ab Busi-Class aufwärts. Der Sessel neben mir war frei, ich hatte jede Menge Möglichkeiten, mich zu entfalten. Die Stühle hier können nahezu in die Horizontale gebracht werden. Ich hatte einen guten, erholsamen Schlaf. Etwa über Neufundland gab es dann das Pre Arrival Meal. Das hätte ich verpasst, eine Flugbegleiterin witzelte noch kurz, ob ich mich umentschieden hätte und "mit uns" essen wollte. Witzig und nett.

2-14   A propos Saftschubsen … Verzeihung: Ich meinte natürlich Stewardessen. Auch bei Delta fällt mir - wie bei anderen US-Linien - auf, dass das Durchschnittsalter höher ist als anderswo. Hier wird man nicht mit 25 oder 30 einfach vor die Tür gesetzt (schon gar nicht während des Fluges!), nur weil es sein könnte (oder so ist), dass man dem einen oder anderen optischen Ideal nicht mehr entspricht, das einem Werbug und Gesellschaft immer wieder aufzudiktieren versuchen. Sicher spielt da auch mit, dass es für den Umgang mit B-Class Gästen sicher auch einiges an Erfahrung und Gelassenheit braucht.

2-15   Liest man die Meldungen wie kürzlich über Alec Baldwin, der sich letztens (und gelinde formuliert) in einem Flugzeug etwas daneben benommen hat und rechnet hoch, dass sicher nicht nur Stars meinen, mit ein paar Dollar mehr Flugpreis diverse sicherheitsrelevante Freiheiten erkauft zu haben, die nicht existieren, kann Jungvolk damit sicher nicht immer richtig umgehen.

2-16   Wollte ich jetzt eigentlich Reisebericht schreiben oder rings um die Fliegerei philosophieren? Rund 230 km Luftlinie vom JFK entfernt überquerten wir noch Newport [1]. Wer mich und meine Reisen kennt erinnert sich jetzt sicher spontan: Das ist das Städtchen im flächenmäßig kleinsten US Bundesstaat Rhode Island mit den vielen Villen an der Ostflanke und dem Halloweenhaus, über das die Meinungen durchaus sehr weit auseinandergehen. Siehe Reisebericht Herbst 2010.

2-17   Vor den Toren New Yorks ankern nach wie vor große Schiffe, deren Kapazität derzeit nicht benötigt wird, die aber im Gegenlicht der tiefstehenden Wintersonne ein reizvolles Motiv abgeben [1]. Wir überflogen Atlantic City [1], mit knapp 2.000 Einwohnern einer der kleineren, aber durchaus urban geprägten Vororte New Yorks. Wenig später, etwa 8 km Luftlinie, setzten wir marktüblich auf: Nicht allzu sanft, aber auch nicht unbedingt beängstigend. Auf dem Weg zum Terminal gab's noch einen Ausblick auf den Ausbau des Terminals 4 [1] bevor wir am Delta-Terminal andockten – Jenes mit der Nummer 3 [1].

2-18   Auch hier ging wieder alles soweit recht flüssig: Durch die Gangway ins Terminal und noch schnell ein Foto gemacht [1|2]. Okay. Gut aufgepasst, das waren jetzt zwei. Aber: Die hätte ich mal besser nicht gemacht. Ich hätte es wissen können, die Abfertigung bei der Einreisebehörde ist wieder eine sehr, sehr, sehr langwierige Sache. Durch den Sitz in der B-Class hatte ich ja fast die Pole Position, die habe ich aber durch die Fotografiererei ein Stück weit verspielt. So dauerte es etwa anderthalb Stunden (davon über 1:20 Wartezeit!) bis ich meine Fingerabdrücke abgeben und mich fotografisch erfassen lassen durfte. Nach wie vor hat dieses Procedere einen sehr kriminalistik-lastigen Beigeschmack. Untermauert durch das nur sehr bedingt freundliche Flair der Räumlichkeiten mag sich auf dieser Etappe der Reise das Willkommensgefühl nur sehr zaghaft einstellen.

2-19   Ich nutzte die Zeit, ein bisschen mit anderen Reisenden zu quatschen: Ein paar junge Damen, die eine Bekannte aus der deutschen Botschaft besuchen wollen, ein älteres Paar, das erstmals nach New York reist und dem ich den einen oder anderen Tipp geben konnte. Anders als bei Flügen mit Umsteigen in Paris oder Amsterdam gibt es hier deutlich mehr Deutsche. Ich bin noch auf der Suche nach einem Grund.

2-20   Nachdem also endlich die Erfassung in der Pauschalverdächtigendatei der Heimatschutzbehörde abgeschlossen war ging ich rauswärts, wo Herta bereits auf mich wartete, meine in New York lebende Freundin. Sie hatte angekündigt, mich vom Flughafen abzuholen und zum Hotel zu begleiten. Ich hatte auch (Business Class = 2 Gepäckstücke!) einige Sachen für sie mitgenommen, wovon eine zu Bruch gegangen ist. Trotz sorgfältiger Verpackung hatte ich somit in meinem neuen kleinformatigen Koffer über den kompletten Aufenthalt den frischen Duft von Odol im Hotelzimmer.

2-21   Wir fuhren mit dem Airtrain zur Jamaica Station, wo wir in die Subway umstiegen, die uns durch Queens und Brooklyn direkt bis zum PABT bringen sollte, dem Port Authority Bus Terminal, das bei meinen bisherigen Reisen – wenn überhaupt – nur Nebenrollen gespielt hat.

2-22   Daher möchte ich als Betreiber einer öffentlich-rechtlichen Homepage (Scherz!!) meinem Bildungsauftrag gerecht werden und ein paar Zahlen dazu vermelden, die ich bei Wikipedia abgelesen habe: Mit etwa 7.200 Bussen, die täglich etwa 200.000 Fahrgäste zwischen New Jersey und Manhattan hin und her befördern ist dieser Busbahnhof der meistfrequentierte weltweit. Und kaum einer kennt ihn. Das Ganze läuft über 223 Bussteige. Für ankommende Busse sind das im Gebäude installierte "Gehsteige", neben denen Treppen nach unten führen zu Wartehallen, einigen Läden und Betrieben, die für das leibliche Wohl der Fahrgäste sorgen.

2-23   Das sind (im Schnitt, wohlgemerkt!) 300 Busse pro Stunde, 5 pro Minute, alle 12 Sekunden ein Bus, der hier ankommt oder abfährt.

2-24   Für abfahrende Busse sieht das etwas anders aus: Rolltreppen führen auf die Ebene, von der man abreisen möchte. Dort befinden sich klimatisierte Warteräume, die ich eher als Kabinen bezeichnen würde, das Ambiente ist betont sachdienlich, schnörkellos und damit nicht gerade einladend. Nach einigen Fahrten mit diesen Bussen denke ich behaupten zu dürfen, dass Pendler oft "auf den letzten Drücker" aufkreuzen. Um das Ambiente nicht allzu lang ertragen zu müssen.

2-25   Aber bevor man so weit kommt empfiehlt sich der Kauf von Tickets. Auch wenn man nicht, wie ich, auf der Westseite des Hudson Rivers Quartier bezieht ist ein kurzer Ausflug rüber nach New Jersey eine Erfahrung, die ich jedem empfehle, der 12 oder mehr Tage in New York zu verbringen plant. Je nach Gewichtung auch schon bei weniger Tagen Aufenthalt. Der Blick auf die Skyline der Stadt der Städte ist einfach gigantisch, egal, ob wie hier auf der Höhe Weehawkens oder in südliche Richtung vom Hoboken Terminal oder dem Liberty State Park aus.

2-25b   Jedenfalls gingen wir noch schnell Tickets kaufen für die Buslinie 158, die hier startet und deren erste Haltestelle nach Unterquerung des Hudson Rivers fast direkt vor dem Hotel liegt. Der freundliche Mitarbeiter händigte mir noch einen Fahrplan aus und leuchtete die jeweils für mich relevanten Daten an. Er hat es zumindest probiert, doch dazu ein andermal mehr.

2-26   Die Fahrt durch den Lincoln Tunnel mit dem Bus ist wenig spektakulär. Ein Tunnel, wie es sicher Hunderte gibt. Die etwa 2,5 km in der Röhre selbst ziehen sich, kamen mir vor wie 10. Nach ein paar weiteren Metern ist der Bus dann an der Haltestelle. Und diese hier heißt so, weil man nach dem Aussteigen erst mal den Atem anhält [1].

2-27   Die knapp 200 Meter zur Hotel Lobby sind selbst mit schwerem Gepäck zumutbar. Ein Hoch auf den Erfinder des rollenden Koffers! Mir war ein Zimmer im 2. Stock (nach amerikanischer Rechnung, also 1. Stock nach deutscher Interpretation!) zugeteilt, worfaufhin ich um etwas höher gelegene Unterbringung bat. Dem wurde Folge geleistet: So hatte ich beim gebuchten Blick auf die Skyline nicht den Appartementkomplex im Weg stehen, der den Blick auf die Gegend oberhalb Midtown Manhattan versperrt hätte. Dafür stand aber der nördliche Flügel des Hotels selbst im Weg [1]. Naja. Man kann nicht alles haben. Ist trotzdem hübsch, wieder hier zu sein [1+|2|3].

2-28   Ich stellte mich kurz unter künstlichen Regen und zog mich um. Das Ganze so flott wie möglich, um Herta nicht allzu lang warten lassen zu müssen. Wir gingen noch nach nebenan in eine Restaurant-Bar namens Houlihan's, wo wir ein bisschen plauderten – Über meine Pläne während dieser Reise, über dies und das. Und ich habe gleich noch ein paar Informationen bekommen.

2-29   Danach begleitete ich Herta noch zum Bus zurück nach Manhattan, auf dem Weg zum Hotel machte ich noch ein Bild von dem Fähranlager mit der Skyline [1]. Vom Zimmer aus noch ein Foto vom aktuellen Baufortschritt des WTC1, der Erbe der Twin Towers als höchstes Gebäude nicht nur der Stadt sondern der ganzen USA [1+].

2-30   Ich legte mich schlafen. Ich war nach einem doch recht langen Tag und nach sehr anstrengenden Wochen im Büro ziemlich fertig und entsprechend schnell auch "weg". Der Jetlag, der auch diesmal auf dem "Hinweg" weit harmloser war als auf dem "Rückweg" ließ mich des nächtens aufstehen und erkennen, dass es regnete mittlerweile [1].

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