Erntedankfest nennt man das bei uns, was hier als Thanksgiving gefeiert wird. Während Erntedank in Deutschland früher und eher von einer eingeschworenen gläubigen Gemeinschaft gefeiert wird, ist Thanksgiving einer der höchsten Feiertage in den USA. Das erkennt man daran, dass viele Geschäfte und Museen komplett geschlossen bleiben und die Einrichtungen, die offen haben, meist auch nur eingeschränkte Öffnungszeiten haben.

Auf der Strecke des Central Park West soll heute die Thanksgiving Day Parade des Kaufhauses Macy's starten die, wie ich hörte, jedes Jahr eine siebenstellige Anzahl von Leuten anlockt. Eigentlich wollte ich mir diese Feier des ausufernden Kommerzes ja ersparen, aber da das Ganze fast direkt vor der Türe meines Hotels stattfindet, habe ich mich doch mal ein bisschen in die Menge [1] gemischt.

Dennoch habe ich es mir nicht nehmen lassen, so lang es ging ein paar Schritte in Richtung meines ersten heutigen Ziels zu tun. Unterwegs muss man aufpassen, dass man nicht auf Leute tritt, die offensichtlich recht entspannt auf den Umzug warten [1]. Irgendwie ist es schon interessant: Die Seitenstrassen bereits tendenziell auf Weihnachten dekoriert und jede Menge Presse am Start [1|2]. Die von einer Helferarmee platzierten Luftballons halten nicht immer dort, wo sie eigentlich bleiben sollten, dutzende bleiben in den Bäumen des Parks hängen, was aber die Stimmung bei Thanksgiving-verrückten Familien [1] nicht zu bremsen vermag.

Geduldig warten die Massen [1|2|3] auf den Beginn der Parade. Grosse Ballonfiguren von mehr oder weniger bekannten Comic- und Fantasiefiguren [1|2|3|4|5|6|7|8|9|10] [11], Kapellen und Artisten [1] gestalten den laut Plan 3 Stunden dauernden Umzug.

Etwa eine halbe Stunde nach Beginn der Parade hatte ich dann genug und verliess die Masse der Zuschauer [1|2] und sah, als ich mich wieder mal umdrehte Spongebob Schwammkopf durch die Strassen New Yorks "fliegen" [1]. Mein erstes eigentliches Ziel für heute lag 1-2 Blocks nördlich des Central Parks, so dass ich auf meinem weiteren Weg sehen konnte, dass noch dutzende von Figuren für die Parade [1|2] aufgestellt waren, die Aufstellung zog sich noch über locker 7 Seitenstrassen zuzüglich des entsprechenden Abschnittes von West Central Park hin, so dass ich schätze, dass der ganze Umzug Alles in Allem eine Länge von 5 km zusammen bekommt. Wahnsinn!

Weiter ging's entlang der 8th Avenue [1|2|3|4] und durch Teile des Central Parks [1|2|3|4] zu St. John the Divine, angeblich eine der weltweit grössten Kathedralbauten. Diese stand allerdings in einem grossen Gerüst und hätte zudem 5 Dollar Eintritt gekostet. So gibt es von diesem Besuch leider keine Bilder, dafür umso mehr von meinem weiteren Weg durch den Central Park [1|2] [P], bis ich dann am nächsten "Point of interest" angelangt bin: Das berühmte Guggenheim Museum nach einem Entwurf von Frank Lloyd Wright [1], wo ich feststellen musste, dass auch hier wegen des Feiertags geschlossen ist.

Dafür bin ich aber Zeuge eines offensichtlichen blinden Alarms geworden, als ich auf einer Bank des direkt gegenüber liegenden Central Parks sass und plötzlich mit viel Tamtam einige Fahrzeuge der Feuerwehr aufkreuzten [1|2]. Diese blieben allerdings nur eine oder zwei Minuten stehen und zogen sogleich wieder davon.

Entlang der berühmten 5th Avenue [1|2|3] und mit kurzen Abstechern in den Central Park [1|2] ging es weiter zu den prächtigen Gebäuden an dieser Avenue [1|2] und (erneut) zu FAO Schwarz, dem Spielzeugladen [1|2] an der fünften Avenue etwa auf Höhe des New York Plaza Hotels. Von dort aus suchte ich mal wieder (allerdings nicht lange, wie hier üblich) nach einer Subway Station und bewunderte am Rand meines Weges die vorweihnachtliche Beleuchtung in den Strassen [1], bevor ich mich auf Umwegen auf den Weg zurück zum Hotel machte, da mir sowohl der Regen zu viel wurde als auch die Füsse zu sehr schmerzten.