Reisebericht USA 2009
Markt Erlbach, im November 2009
Tag 8 - San Rafael - Mill Valley - Mount Tamalpais - San Francisco
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Mittwoch, 28. Oktober 2009

Der heutige Tag steht mal wieder voll und ganz im Zeichen der Wanderkunst. Oder dessen, was ich dafür halte.

Das Ziel des heutigen Tages: Der Mount Tamalpais. Auch dieser ist kein neuer Punkt auf meinen Reiserouten. Auch dass ich diesen zu Fuß erklimmen will ist nicht wirklich eine Neuigkeit. Bereits 1998 habe ich das gemacht, 2003 und 2004 begnügte ich mich mit den letzten Metern oberhalb des Parkplatzes unterhalb des östlichen der drei Gipfel.

Wie auch schon 1998 habe ich auch heuer nicht auf Anhieb den Parkplatz gefunden, ab dem es möglich ist, über den Eldrige Grade nach oben zu gelangen. Letzten Endes habe ich mich des Navis bedient: Dort habe ich im fraglichen Bereich eine Straße gesehen, die sich irgendwo entlang schlängelt und dann mittendrin mehr oder weniger abrupt endet. Die habe ich mal, darauf hoffend, richtig zu liegen, als Ziel eingegeben. Tata! Das war schon mal erledigt. Wer sich dafür interessiert: Die Schleife der Sky Oaks Road, an der dieser Parkplatz liegt, hat die Geodaten 115°09'54'' W 36°03'41'' N.

Weil ich mir nicht so ganz sicher war, ob ich es hinbekomme, den rechten Pfad zu finden, habe ich mir erlaubt, ein paar Leute, die ebenfalls am Parkplatz waren, zu fragen. Einer davon stammt sogar aus Deutschland, ist seit 37 Jahren in den USA und wir kamen sogleich in ein angeregtes Gespräch. Er beraubte mich auch der Vorstellung, binnen 1-5 bis 2 Stunden am Gipfel sein zu können. Drei Stunden, meinten die beiden übereinstimmend, müsse ich schon einrechnen. Sie brachten mich zur östlichen Flanke des Stausees am nördlichen Fuß des Berges, posierten noch kurz für ein Foto [1] und entließen mich sogleich in die Wildnis.

Da stand ich dann erst mal und schoss ein Bild und ein Panorama von diesem Ehrfurcht gebietenden Anblick [1] [P]. Als ich mich anhand der Beschilderung - Verzeihung: Bepfählung [1] vergewissert hatte, dass ich hier richtig bin, gab es kein Halten mehr für mich. Eine besonders hübsche Idee fand ich die Schilder, auf denen junge Schüler dazu aufrufen, die Umwelt zu schützen [1]. Niedlich und, denke ich, vielleicht weit effektiver als manch andere Versuche auf der bürokratischen Tour.

Weitgehend ist der Eldridge Grade gut ausgeschildert [1]. An zwei, drei Ecken allerdings mangelt es etwas an Orientierung. Da genügt es dann (zumindest Leuten wie mir), sich auf den Instinkt zu verlassen. Unterwegs habe ich dann versucht, einen guten Freund anzurufen. Dessen Frau eröffnete mir, dass er derzeit im Krankenhaus ist. Er war (und ist) der definitive Fahrradtechniker in meinem Freundeskreis. Der kann Sachen, da träumen andere davon. Und nachdem der "Mt. Tam", wie dieser Hügel kurz auch genannt wird, offiziell als Geburtsort des Mountainbikes gilt und der Eldrige Grade Namensgeber für ein Fahrrad ist, das wir uns beide mal "parallel" gekauft haben (damals, 1993 ...) hielt ich das für eine angemessene Gelegenheit.

Ich habe mir dann seine Durchwahl im Krankenhaus geben lassen und ihn dort erwischt. Hey, das dürfte ein Unikum in der Geschichte dieses Planeten sein, dass jemand auf dem E'Grade rumlatscht während er im Krankenhaus in Bad Windsheim anruft. Gefreut hat er sich, ich mich somit auch. Mittlerweile war ich auch schon einige hundert Meter weiter und nachdem das Gespräch beendet war widmete ich mich auch wieder meiner Kamera und nutzte diese im Sinne des Erfinders [1|2]. Auf dem Pfad mit Herz [1] passierte ich dann auch den Parkplatz, von dem aus es nur noch wenige Meter [1|2|3] hoch sind zum Gipfel mit dem Aussichtstürmchen [1].

Dieses dient (leider) nicht touristischen Zwecken sondern dient der lokalen Feuerwehr als Ausguck für die Waldbrandbeobachtung. Sachen gibt's! Ich weilte noch ein paar Minuten und fotografierte von hier aus noch den Ausblick über die Bucht von San Francisco, die Sicht zur Stadt selbst und die ganze Umgebung [1|2|3|4|5|6|7|8] [P1|P2].

Nachdem ich hier die Seele etwas habe baumeln lassen, ein paar Momente tief Luft geholt und über dies und jenes nachgedacht habe machte ich mich auf den Weg zurück nach unten [1]. Neben dem Parkplatz nahm ich ein komisches Gebäude wahr [1], das am Ende eines kleinen Gleisstrangs stand. Das stand hier letztes Mal aber noch nicht! Vielleicht eine Bar? Eine Art Kiosk? Keine Ahnung. Irgendwie auch egal. Mehr interessiert hat mich ein Schild, das von einer Eisenbahn berichtet, die Anfang des letzten Jahrhunderts ein paar Jahre lang hier hoch fuhr und die beliebtes Ausflugsziel der Einwohner des nahen San Franciscos war [1].

Der Automat am Parkplatz lud mich dazu ein, eine frische, leckere, eingedoste Coke Zero zu verzehren. Das scheiterte allerdings an einer Kleinigkeit [1]. Doch nicht nur ich habe die Luft und die Aussicht hier oben genossen. Während unterhalb des Gipfels ein Cowboy anscheinend sein Pferd suchte [1] kamen auch die Damen vom Ausflug des Familienunternehmens, deren absolut passendes Schuhwerk mir schon auffiel, als sie mir kurz unterhalb des Gipfels begegneten [1], zurück.

Die Route zurück zum Auto war im Grunde die gleiche wie jene nach oben. Nur andersrum [1|2|3].

Und weil ich so gut in der Zeit lag (gut zwei Stunden für den Weg nach unten) machte ich mich auf den Weg nach San Francisco über den Highway 1. Doch wie ich mir das schon etwa vorgestellt habe stand ich hier erst mal im Stau (was sicher nicht zuletzt mit an der Geschichte mit der Oakland Bay Bridge lag) [1]. Ich seh es, Optimist der ich bin, positiv und machte Bilder, die sonst wohl kaum jemand von seinem Urlaub in Kalifornien mit nach Hause bringt [1].

Auf der Golden Gate Bridge selbst lief der Verkehr dann erstaunlich flüssig. Und dann habe ich mir einen kleinen Traum erfüllt, von dem ich bis dato nicht mal wusste, dass ich ihn habe: Mit dem Cabrio über die Golden Gate Bridge. Ein verdammt intensives Erlebnis. Und ich habe es mit ein paar Fotos dokumentiert. Kamera aktiviert, über den Kopf gehalten und blind draufgedrückt. Immerhin wollte auch der fließende Verkehr meine Aufmerksamkeit [1|2|3|4|5] [G]. Seit meinem letzten Besuch hier ist die Maut für diese weltberühmte Brücke von 5 Dollar auf 6 gestiegen. Wenn ich bedenke, dass das 1998 noch für einen lumpigen Dollar zu haben war ist das zwar eine enorme Steigerung, aber verglichen mit 2004 dann relativ (!) moderat.

In San Francisco war mein Programm eigentlich ausschließlich menschlicher Natur. Dabei durfte ich feststellen, dass ein Subway Restaurant nicht zwingend ein Garant dafür ist, bestimmte verdauungstechnische Problematiken beheben zu können.

Was mir ansonsten aufgefallen ist als gravierende Änderung in der Stadt sind die Verkabelungen der Buslinien hier [1]. Oder gibt es die schon länger und sie sind mir nur noch nie aufgefallen? Wie auch immer. Was ich gern wüsste ist, was hier passiert, wenn auf einer dieser Routen mal eine Baustelle ist. Können Stromfahrzeuge auswendig fahren?

Wie auch immer. Mein Aufenthalt in San Francisco war wohl der bislang kürzeste während meiner ganzen USA Reisen (abgesehen von jenen, bei denen ich gar nicht in San Francisco war). Ohne Mautkosten [1] führte mich also mein Weg wieder nach Norden, zurück Richtung San Rafael.

Kurz vor der Brücke irritierte mich eine etwas seltsame Zeitansage [1]. Nichtsdestotrotz schaffte ich es, die Brücke zu überqueren. Mittlerweile war das Licht ziemlich knapp, dennoch finde ich, haben die Bilder die ich auf dem Rückweg gemacht habe, auch ihren Reiz. Sie sind so voller Dynamik [1|2|3|4]. Fast schon Pflicht ist der Halt am Vista Point am nördlichen Ende der Brücke [1] [P]. In San Rafael habe ich dann vor dem Motel nicht mal mehr einen Parkplatz bekommen. Zumindest nicht direkt vor der Türe. Ich wollte mich zwar mehr bewegen, daher ist das auch in Ordnung [1]. Aber wenn ich dann morgen früh hier mit dem ganzen Gepäck um die Ecke in den Rezeptionsbereich stapfen muss ist das nicht schön. Aber es ist wie es ist.

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