Reisebericht Irland 2008 - Tag 3
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Markt Erlbach, im Oktober/November 2008

Sonntag, 5. Oktober 2008

Die Handywecker hatte ich geglaubt auf 7 Uhr gestellt zu haben. Dem war in beiden Fällen auch so, jedoch waren sie nur für die Zeit von Montag bis Samstag aktiviert, so dass heute der Weckruf ausblieb. Das war zumindest gutes Timing, denn ich musste feststellen, dass das mit dem Frühstück auf's Zimmer bringen lassen auch irgendwie nicht so klappt wie mit dem Abendessen. Zwar hing die Bestellung, so wie auf dem Formular beschrieben, zu sehr sehr früher Stunde schon am Türgriff, aber Kenntnis hat davon niemand genommen. Oder niemand nahm das ernst. So begann der Tag etwa so ähnlich, wie der gestrige aufgehört hat: Fotografieren und essen.

Fotografiert habe ich zunächst das rückwärtige Gebäude, in dem auch meine Schlafstätte war, weiter ging es mit dem hauseigenen Hubschrauber Landeplatz (!!) direkt neben den Tennisplätzen [1] (Überschneidungen der Interessen sicher mitunter nicht vermeidbar) und natürlich der eigentlichen Burg im Morgengrauen [1|2|3|4]. Unterwegs traf ich noch eine junge Mutter mit Kinderwagen, die mich fragte, ob es mich denn nicht friert. Ich fragte rück, ob es denn kalt sei, wir lachten kurz und gingen unserer Wege.

Nachdem also die ersten Bilder "im Kasten" waren (heisst das nicht mittlerweile "aufm Kärtchen"?) knipste ich noch den Sonnenaufgang, wie er sich vom Parkplatz aus  beobachten ließ [1] und begab mich auf den langen, langen Weg, zwischen den Gemächern hindurch [1|2|3|4], zum Frühstücksraum.Gerade hier unterwegs waren mir die Batterien ausgegangen, also ging ich das ganze Labyrinth noch mal ab, um nachzuladen. Nachdem dies erledigt war, ging es weiter, Frühstück fassen.

Zwar würde ich dessen Erscheinungsbild als durchaus als dem Rahmen angemessen bezeichnen, nichts desto trotz muss ich sagen, dass mir diese Räumlichkeit den Atem geraubt hat. Ich könnte mich nicht daran erinnern, jemals in derart stilvoller Atmosphäre [1] gefrühstückt zu haben. Ein klasse Start für diese Tour! Nach einem Frühstück, für das eine durchschnittliche Auswahl zur Verfügung stand, ging es zurück. Zunächst traf ich die Mutter von eben im Frühstücksraum wieder an, mit Mann und Kind, wir plauderten kurz über das Fotowetter und ich ging weiter durch den Empfangsbereich [1|2] zurück zur Schlafstätte, diesmal nicht durch das Labyrinth [1].

Ich checkte dann relativ früh aus, Abfahrt etwa 9:30.

Ich orientierte mich zunächst in Richtung Knockabbey. Es ist etwas schwierig, sich hier zurecht zu finden. Auch mit Tante Navi. Es gibt nämlich einige Orte, die es in Irland mehrfach gibt. So wie es bei uns ein Neustadt an der Donau genauso gibt wie ein Neustadt an der Saale, gibt es hier diverse Orte, die trotz gleichem Namen nicht weiter zu unterscheiden sind. Manchmal sind die Kürzel der Countys, in die Irland unterteilt ist, mit hinterlegt. Aber erstens ist es gar nicht so einfach, zu ermitteln, zu welchem County eine Stadt gehört, zweitens ist es nicht wirklich eine große Hilfe, wenn bei bis zu 10 identischen Ortsnamen lediglich ein Mal ein County angegeben ist. Da hilft oft nur, der Reihe nach auszuwählen und das dann von Tante Navi anzeigen zu lassen. Dort lässt sich dann anhand der etwaigen Lage ersehen, ob es sich um den gewünschten Ort handeln könnte. Was nicht heisst, dass zwei dieser Orte auch mal relativ nah beieinander liegen können.

Dass ich dabei noch ein paar Abschiedsfotos gemacht habe, erscheint mir logisch [1] [P]. Ich setzte meinen Weg fort. Unterwegs hielt ich kurz an einer kleinen Tankstelle in Ballykelly [1], da der Mensch Durst hatte. Die Maschine war noch relativ frisch aufgetankt. Über Straßen, die irgendwie den Eindruck machen, sie hätten sich einfach selbst faul in die Landschaft gelegt [1] ging es durch Louth mit einer der vielen kleinen hübschen Kirchen [1] [P] und einer Tankstelle, wie man sie daheim in good old germany schon seit Jahren nicht mehr kennt [1].

Wie und wo es weiter ging, vermag ich leider nicht zu sagen. Ich fuhr irgendwie einfach nur drauf los, sah links und rechts der Straße einen ulkig gewachsenen Baum [1|2], diverse verlassene Häuser [1|2|3|4|5|6|7|8|9|10] (wie ich sie im Lauf der Reise noch zu Dutzenden, wenn nicht gar Hunderten sehen sollte) und fand dann über erstaunlich enge Wege [1] zum nächsten touristischen Highlight des Tages: Der Rundturm und die Ruinen des ehemaligen Klosters Monasterboice. Dort habe ich am Eingang eine Familie aus (glaube ich) Dortmund angetroffen, mit denen ein bisschen geplaudert und dann - drei mal darfst Du raten [1|2|3|4|5|6|7|8|9|10] [P1|P2].

Nicht weit von Monasterboice [1] liegen die Ruinen von Mellifont Abbey. Neben den alles überragenden Überresten eines Turmbaus [1|2|3], den ich jetzt mal ganz unfachmännisch einem Kirchenbau zuordnen würde, und einem in unmittelbarer Nähe verlaufenden Flüsschen [1] gibt es hier einen recht gut erhaltenen und beeindruckenden Grundriss zu sehen. Einige der Mauern stehen noch. Oder eher "wieder"? Die eine oder andere Ecke hier wirkt mir entweder sehr gut erhalten oder aber auch rekonstruiert [1|2|3|4|5|6]. Und damit ich auch mal zu sehen bin, gibt es ein paar Bilder vom Selbstauslöser (Beweisstücke A1 und A2) [1]. Danach ging ich über einen kleinen Anstieg zu einer fast direkt angrenzenden Ruine einer Kapelle [1|2] [P].

Nachdem ich noch kurz, quasi Beweisstück B, noch kurz dokumentiert habe, welch abgelegene Orte ich auf meinen Reisen besuche [1], ging es weiter in Richtung Bettystown. Auf dem Weg dorthin lief mir wieder mal ein kleines, unscheinbares und doch irgendwie auf mich recht adrett wirkendes Kirchlein über den Weg. Bilder? Logisch [1]! In Bettystown selbst, vielleicht auch ein paar Meter davor (aus nördlicher Richtung kommend) gibt es die Möglichkeit, mit dem Auto direkt am Strand zu parken. Und ich meine damit: Direkt!

Für dieses eine Bild inklusive des zugehörigen Panoramas [P] habe ich dann die vollen 2 EUR Tagesgebühr für's Parken gelöhnt. Gut bemessen angesetzt waren das 5 Minuten. An den resultierenden Stundensatz mag ich gar nicht so recht denken.

Ein paar Meter weiter zog in einem Örtchen Namens Laytown (2007 Einwohner, Stand laut Wikipedia 2002 aD) eine Kirche meine Blicke auf sich, die schon beim ersten Eindruck irgendwie "anders" war. Hinter einer klassichen Front [1] versteckte sich in einem lichten Rund ein neues Kirchenschiff mit fast schwebend wirkender Decke. Direkt hinter dem Altar ein großes Fenster mit freiem Blick auf's Meer [1]. Ein faszinierender Ort!

Ebenfalls nicht ohne Reiz ist der in den Karten nicht weiter ausgewiesene, von mir aber trotzdem irgendwie [1] gefundene Punkt, irgendwo an der Küste. Trotz des steten, nachdrücklichen und doch irgendwie behenden Meeresrauschens und auch wenn es nicht gerade schön ist: Es ist ein Ort der Stille, des zu sich findens, des relaxens. Das habe ich dann auch gemacht. Locker mal 2 Minuten!

Erneut streifte ich das Örtchen Lusk. Dort habe ich ja schon vorgestern Abend das Gotteshaus auf meine Speicherkarte gebannt und ich stelle fest, auch tagsüber hat dieses Fleckchen Erde seinen ganz eigenen Charme. Welchen im Bild festzuhalten ich natürlich gerne bereit war [1|2|3|4].

Nachdem ich der Auffassung war, dies hinreichend getan zu haben ging es weiter zum Malahide Castle. Zur Abwechslung heute mal offen. Hätte ich gewusst, dass man in deutlich geringerem Abstand zum Gebäude auch parken kann, ich hätte sicher davon Gebrauch gemacht. So hatte ich aber den Vorteil, dass ich mich mit weit mehr Bewusstsein genähert habe. Und dem entsprechend auch die Anmut und Eleganz dieses Platzes entsprechend besser im Bild festhalten konnte [1|2|3|4|5|6] [P1|P2|P3].

Unterwegs dann ein unvermeidbarer Zwischenstopp bei einer gewissen St. Dolough's Kirche [1|2|3]. Wo die war? Ich gestehe, mich intensivst schämend, ich weiss es nicht mehr.

Dann kam der große Kulturschock. Was ich niemandem anraten würde, gleich am ersten Tag zu tun, habe ich mir auch selbst für heute aufgehoben. Ich bin geneigt zu sagen, dass ich dazu fast schon genötigt war, denn meine nächste Unterkunft - Die Harrington Hall in der Harcourt Street - lag quasi mitten in Dublin. Doch erst mal musste ich durch das Getümmel der Stadt, wobei ich schon der Überzeugung bin, dass die ersten Tage und Kilometer des Linksfahrens ausserhalb eine große Hilfe waren. Auf dem Weg zum Hotel ließ ich natürlich die Tante Navi sprechen, unterwegs wurde sie allerdings vereinzelt von meiner Kamera überstimmt [1|2|3] [P]. Aber daran muss sie sich gewöhnen.

Die Straße an sich war flink gefunden. Einzig das Hotel selbst war nicht zu orten. Es gab nämlich keine komplette Adresse, wie wir sie kennen. Also mit Hausnummer und solchem Kram. Nachdem dies hier bedingt durch eine zweispurige "Tram" (richtig geraten, Straßenbahn) eine Einbahnstraße ist, die zudem noch recht schwer zu erreichen ist, wurde es knifflig. Die Häuser hier sehen irgendwie alle gleich aus, manche beherbergen Büros, andere Läden, weitere scheinen lediglich zum einfachen Bewohnen gedacht zu sein, ein Haus war gerade abgesehen von der Fassade abgerissen, kurzum: Das schaut mir hier irgendwie massiv nach Denkmalschutz aus. Das wäre dann nämlich auch für mich ein hinnehmbarer Grund dafür, dass auch die diversen Hotels an diesem Straßenzug nicht unbedingt die natural born eyecatcher sind.

Davon ausgehend, dass die das wohl wissen müssen winkte ich bei der mittlerweile dritten oder vierten Durchquerung des Straßenzuges einen hinter mir fahrenden Taxifahrer zu mir. Wo das Hotel ist konnte er mir auch nicht sagen auf Anhieb, aber mit seiner Hilfe war es dann doch relativ schnell gefunden [1]. Das von mir für die Hilfe angedachte Trinkgeld musste ich fast schon aufzwängen.

Nach dem Einchecken erfuhr ich, dass ich den Fahrzeugschlüssel wohl hinterlassen müsse. Der hoteleigene Parkplatz liegt (Das habe ich dann vorher schon ausgekundschaftet gehabt) quasi im Hinterhof, ist mit Fernbedienung, Sprechanlage sowie Alarm gesichert und irgendwie ziemlich eng. Es hilft nichts, ich muss den Schlüssel übergeben.

Nachdem alles Gepäck im Zimmer und das Auto (hoffentlich) gut verstaut war stellte ich erst mal fest, dass ich wohl meine Jacke im Cabra Castle habe hängen lassen. Und zwar über der Stuhllehne. Also rief ich dort kurz an, um sicher zu stellen, dass sie auch gefunden und abgegeben wurde. Ich vereinbarte noch die baldige Abholung, machte ein paar obligatorische Bilder aus dem Zimmer Nummer 24 [1] [P] und darin [1] und schon ging es los in Richtung Innenstadt.

Die Entscheidung, dafür das Navi mitzunehmen, erwies sich als Nonsens. Es lotste mich im Zickzack durch die Straßen, während die für mich interessanten Ziele eigentlich relativ einfach erreichbar waren. Ich weiss nicht, ob die Möglichkeit bestanden hätte, dem Ding beizubringen, dass ich kein Auto bin.

Wie dem auch sei, schon wenig später war ich "mittendrin" im Dschungel der, äh, Großstadt. Die nächstbeste Bar, die ich erspäht habe, wurde direkt Opfer meiner sensorfütternden Linsen [1]. Nach einer Langzeitaufnahme an einer der Hauptverkehrsadern (hier nicht zu sehen, da nicht gelungen) ging es zurück zur Touristeninfo, die ich auf den ersten Blick für eine Kirche gehalten hätte [1]. War sicher auch mal eine.

Vorbei an einer weiteren Bar [1] (irgendwo muss doch hier ein Nest sein!) ging es in Richtung Temple Bar District. Eine Gruppe junger Musiker, von denen einer hinter seinem eigenen Rücken Geige spielen konnte [1|2], war mir Anhaltspunkt genug, dass ich meine kurzfristig verschollene Orientierung wieder gefunden habe. Neben einigen anderen Lokalitäten [1|2|3] fotografierte ich natürlich auch den Laden, der dem Viertel seinen Namen gab: Die Temple Bar [1].

Direkt besucht habe ich keine dieser Einrichtungen. Dafür gibt es den einen oder anderen Grund. Zurück am River Liffey lichtete ich noch die dortige Millenium Bridge ab [1], bevor ich mich auf den Weg zurück zum Hotel machte. Dieser führte am Gebäude der Bank of Ireland [1] sowie dem berühmten Trinity College [1] vorbei. Nach der Durchquerung der Grafton Street, der recht schnieke herausgeputzten Einkaufsmeile der Stadt [1], war ich dann auch relativ zeitig wieder zurück im Hotel [1].

Was folgte, sollte auf dieser Reise mehr oder weniger zum Alltag werden: Bilder von der Kamera abspeichern, doppelte Datensicherung und Vorbereitungen für den nächsten Tag.

Ich ließ mich noch ein wenig vom Fernseher berieseln, der dann nach voreingestellter Zeit vermutlich den Dienst einstellte. Jedenfalls war ich diesmal schneller.

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