Reisebericht USA 2007
Markt Erlbach, im November 2007
Tag 3 - Two Rivers - Manitowoc - Hika - Chicago.
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Montag, 15. Oktober 2007

Heute war ich mal wieder schneller als der Wecker. Der war für 6:15 gebucht, wenn es Dich wirklich interessiert, wann ich aufgewacht bin, rechne doch bitte selber nach. Bei 53° F bin ich dann, nachdem ich den Reiseführer für Chicago studiert sowie ein paar Fotos vom Motel [1] und der besonders Vertrauen erweckenden Schlüsselrückgabe [1] gemacht habe, anschliessend alles ins Auto gepackt hatte, losgefahren. Nachdem es in der Nacht weiter geregnet hatte, war es jetzt drauf und dran, zu trocknen, was aber nichts daran änderte, dass es immer noch fast durchgehend bedeckt war.

Gegen 8 Uhr war ich dann in Manitowoc, wo ich vollgetankt habe (12,418 Gall x 2,879 $ = 35,75$). Weiter ging es entlang des wirklich großen Sees [1|2], kurzfristig durch einen Schwertransport [1] am Weiterfahren gehindert. Es gibt viel zu sehen an dieser eigentlich eher unscheinbaren Straße: Alte Fabrikhallen [1], Discountmärkte, die einem das Gefühl geben, irgendwie "daheim" zu sein [1], und jede Menge schöne Häuser, oft mit herrlichem Seeblick [1|2]. Unterwegs dann ein kleiner Stop in Hika. Hier gibt es eigentlich direkt neben der "Lakeshore Road", was man etwa mit Küstenstraße übersetzen kann, einen Bootsanleger [1|2].

Auf dem weiteren Weg gab es natürlich auch wieder viel zu sehen: Den sehr optimistischen Versuch, einen älteren Sportwagen zu verkaufen [1], einsame Hütten [1], offenbar verlassene Haushalte [1] und für Extremshopper unhaltbare Zustände [1]. Immer wieder hielt ich an Plätzen an, die trotz (oder gerade wegen) der widrigen Lichtverhältnisse sehr romantisch anmuteten [1]. Südlich des Städtchens Sheboygan (Wikipedia: knapp 5900 Einwohner) fuhr ich an einem Gehöft vorbei, das ganz offenbar zum Verfall freigegeben wurde. Dass ich daran nicht vorbei fahren konnte ohne zu fotografieren [1|2|3] [P1] dürfte klar sein. Die Gelegenheit habe ich auch gleich noch genutzt für ein Abschiedsfoto von Dreckskarre [1].Unterwegs habe ich dann sogar einmal die Interstate 43 gequert [1], die von Green Bay ausgehend auf etwas direkterem Weg als meiner eingeschlagenen Route in Richtung Süden führt, meist mit gebührendem Abstand zur Küstenstraße. Aber hier eben mal kurzfristig näher am See.

Die Stadt Milwaukee habe ich über eben diese Interstate umfahren. Unterwegs dann kurzer Halt an einer Tankstelle zwecks Zukauf von Verpflegung, wobei mich wieder mal einer von diesen riesigen Trucks dazu veranlasste, den Auslöser zu betätigen [1]. Nachdem die Bewölkung nun immer mehr auflockerte habe ich mir einen ruhigen Platz [1] gesucht, wo ich das Dach von Dreckskarre wieder geöffnet habe. Hätte ich eigentlich gleich offen lassen können. Der Unterschied wäre gewiss nur marginal gewesen.

Ich fuhr auf die und blieb auf der Interstate, schon wenig später passierte ich die Grenze zu Illinois. Dort gab es ein Welcome Center, das ich ansteuerte und wo ich mich mit Kartenmaterial des Staates sowie der Stadt Chicago eindeckte. Die Mitarbeiterin dort war übrigens sehr zuvorkommend. Schon vor diesem Welcome Center (kurz: WC) war auf breiter Front ein Six Flags Park ausgeschildert. Da dieser zu hatte, erübrigte sich die Frage, ob ich diesen besuchen sollte. Also begnügte ich mich mit ein paar Bildern "von aussen" [1].

Unterwegs versuchte ich an einer dieser Malls, wie man sie eigentlich an allen wichtigen Verkehrswegen finden kann, die Autovermietung Hertz zu kontaktieren. Der Lärmpegel der Umgebung verhinderte, dass ich aus dem Gespräch irgendwelche brauchbaren Informationen ziehen konnte. Und ich hatte auch den Eindruck, der Herr am anderen Ende der Leitung hat absichtlich genuschelt. Ich beschloss, direkt den Flughafen von Chicago anzusteuern. Wobei "direkt" auch immer relativ relativ ist. Unterwegs gab es neben aufschlussreicher Beschilderung von Ampelanlagen [1] auch einige Autohäuser mit vielen verschiedenen, häufig sehr noblen Marken im Programm. Genauso einen zweiten Blick wert sind die Händler, die sich auf die eher klassischen Fahrzeuge spezialisiert haben [1|2|3|4].

Die Suche nach dem Airport war nicht gerade einfach: Nachdem die Beschilderung ebendessen in ihrer Dürftigkeit gegen Null ging, orientierte ich mich an den Flughöhen und -richtungen der Flugzeuge, die sich im Landeanflug befanden. Eigentlich wollte ich zunächst erst mal einen normalen Parkplatz ansteuern. Nachdem die Suche nach dem eigentlichen Flughafen sich auf Grund einer größeren Baustelle (der Flughafen hier wird entweder erweitert oder ein paar hundert Meter verlegt) eher schwierig gestaltet hat, ich aber immerhin ein witziges Schild ausfindig machen konnte [1], steuerte ich dann doch direkt die Autovermietungen an.

Und da ging's dann erst mal los: Mutig und unerschrocken befuhr ich das Gelände der Hertz Autovermietung. In einem abgelegenen Eck stellte ich das Fahrzeug ab und steuerte zu Fuß eines der Bürogebäude auf dem Gelände an. Als ich an der Reihe war wurde ich zunächst gefragt, ob ich denn Gold Member, also Goldmitglied sei. Das verneinte ich, woraufhin ich in ein anderes Gebäude geschickt wurde in etwa 20 Metern Entfernung. Dort war die Wartezeit auch nicht länger, und es zog nicht ständig durch die Tür, die sich bei den Gold Members ständig öffnete, weil einer, der in der Nähe des Sensors stand, nicht mitbekommen hatte, dass er es ist, der ständig die Tür aufmachte. Da fragte ich mich jedenfalls, was jetzt dann für Goldmitglieder anders läuft, denn es klingt mir ja auch, als wäre das Ganze entweder teuerer oder es geht hier um Leute, die häufiger bis regelmäßig Autos bei diesem Anbieter mieten. Vielleicht bekommen Gold Members ja dichte Cabrios?

Ich wurde jedenfalls angewiesen, das Auto in einem bestimmten Bereich abzustellen und einen Mitarbeiter zu informieren, dass das Ding leaky, also undicht ist. Dann habe ich all mein Gepäck rausgenommen und bin zurück zum Schalter, wo ich dann nicht erneut warten musste. Als der gute Mann hinter dem Schalter dann wissen wollte, wie viele Meilen der Zähler anzeigte musste ich passen. Leicht genervt ging er nochmal zum Fahrzeug und las selbst ab. Soll er doch seinen Unmut bei Toyota ablassen! Dreckskarre! Dass der Scherzkeks mich gefragt hat, ob ich denn auch das Dach zu hatte, darüber will ich mal hinwegsehen. Wenn ich mir ansehe, welche Bedienungshinweise in Amerika teilweise in Bedienungsanleitungen stehen (man hört und liest das ja immer wieder mal) gehe ich davon aus, dass er verpflichtet ist, diese Frage zu stellen und ich dies entsprechend nicht persönlich zu nehmen habe.

Die Information, dass er aktuell kein Cabrio hier hätte, erfreute mich HERTZlich wenig. Aber was blieben mir für Alternativen? Also habe ich den Chrysler Sebring [1|2|3] genommen, der mir angeboten wurde. Ein Fahrzeug mit Lederbestuhlung, ganz nett aufgemacht und ausgestattet. Später durfte ich auch noch feststellen, dass man diverse Anzeigen auf "metrisch" umstellen konnte (Verbrauch, Tagesdistanz, sogar Temperatur) und dass die Kiste zwar enormen Abzug hat, aber ... Dazu dann später mehr. Als ich mir das Auto genauer angesehen hatte und auch an dem Wärterhäuschen problemlos vorbeikam, fiel mir ein, was mit dem Toyota los war: Es handelte sich um einen Reiskocher! Jetzt stell Dir mal vor, man dichtet einen Reiskocher komplett ab. Zunächst entsteht Überdruck, dann neigt das Ganze zum Ausbeulen und im Extremfall fliegt Dir das Ding um die Ohren. Wie gut, dass ich jetzt ein amerikanisches Auto habe!

Ich wagte mich also mit dem neuen Wagen auf die Straßen Chicagos, fuhr dabei hinter sehr gewagten Gebilden [1] her und verfolgte weiterhin Downtown als Ziel. Die ersten Blicke dorthin erheischte ich auf einer Brücke, nach deren Ende ich mir einen Parkplatz gesucht habe, zurück lief um ein Panorama davon mit nach Hause zu bringen [P1]. In dem Reiseführer von Marco Polo waren im Schienennetz der "EL" (die so genannte "Elevated", die urtypische Hochbahn Chicagos) zwei Park & Ride Parkplätze eingezeichnet. Diese habe ich zunächst zu finden versucht, was ich dann aber auch schnell aufgegeben habe. Also ging es direkt mit dem Wagen in Richtung Innenstadt [1]. Dort bin ich dann ein bisschen umher gefahren in der Hoffnung, einen halbwegs günstigen Parkplatz zu finden. In der Gegend rund um das John Hancock Building [1] war dies allerdings eine Sache, die wieder mal Albert Einstein Recht geben sollte [1|2].

Nachdem ich auch dies aufgegeben hatte beschloss ich, mir eine Bleibe ausserhalb der Stadt zu suchen. Ich stellte mich also in den stadtauswärtigen Stau [1] und landete nach längerer Odyssee (wieder auf der Suche nach dem P+R Parkplatz) [1] in einem Motel, das sich "Red Carpet Inn" nannte und mit 56,60 USD, gemessen an der Lage, doch offenbar etwas teurer ist als die von mir sonst gebuchten Motel 6. Bei diesen liegen immer "Directorys" aus, Verzeichnisse mit allen Motels der Kette in den USA mit den legendären Wegbeschreibungen. Warum ich bei meiner ersten Übernachtung nicht ein solches mitgenommen habe: Frag mich nicht! Es hätte mir jedenfalls jetzt und hier gute Dienste erweisen und vielleicht auch den einen oder anderen Dollar sparen können.

Die von mir registrierten Unterschiede zu Motel 6 sind, dass die Zimmer etwas größer sind und die Dimension der zur Verfügung gestellten Fernseher sich da anpasst. Eine verbindliche Zahl der zurückgelegten Meilen habe ich nicht vorliegen, da der nette Herr bei Hertz mir den Meilenstand nicht mitgeteilt hat und ich ob seiner doch etwas genervten Gefühlslage auch nicht weiter nachfragen wollte. Immerhin war auch er gut pigmentiert, vielleicht ist er ja mit Wachtmeister Berg verwandt? Wie auch immer, Luftlinie hatte ich mit Dreckskarre rund 140 Meilen (Quelle: Google Earth) zurückgelegt. Da ich aber mit großer Wahrscheinlichkeit nicht immer Luftlinie gefahren bin und, auf der Suche nach dem Flughafen, weitere Umwege fuhr schätze ich auf 180 Meilen. Mit Dreckskarre II waren es jedenfalls 134 Meilen, also in der Summe schätzungsweise 314 Meilen. Nicht dokumentiert habe ich, wann ich heute zu Bett gegangen bin. Das würde ich sicher auch nicht ehrlich wiedergeben, da die Suche nach dem P + R Parkplatz, den ich allerdings dann auch gefunden habe, sehr viel Zeit verschlungen hat.

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