TomDerElch.com - Reisebericht USA 2003
Tag 1: Markt Erlbach - Frankfurt/Main - New York - Los Angeles - San Juan
Markt Erlbach, im Oktober 2003

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Freitag, 03.10.2003

Da wären wir jetzt also. Die zweite USA Tour meiner Wenigkeit. Wie schon beim ersten Anlauf habe ich rund 5 Jahre gespart. Die Entscheidung, wohin ich fliegen soll, fiel mir zuerst gar nicht leicht. Zur Auswahl standen 3 Zielgebiete in den USA: New York, der Südosten und der Südwesten. Diese Entscheidung wurde mir dann durch die verfügbaren Flüge abgenommen: Es gab im fraglichen Zeitraum nur Flüge nach Los Angeles. Alle anderen Ziele wären entweder deutlich teurer gewesen, hätten nur 7 bis 10 Tage Aufenthalt gewährleistet oder wären von der Terminierung etwas knapp geworden.

Also buchte ich einen Flug mit Delta Airlines. Das Verblüffende an der Sache ist: Ein Flug nach New York wurde bei keinem der Anbieter gefunden. Aber die Zwischenlandung für meine Flüge war jeweils in genau dieser Stadt. Seltsam. Aber ich werde das wohl so akzeptieren müssen. Zwei Tage später erhielt ich noch einen Newsletter der Fluggesellschaft KLM per eMail, der Flüge für etwa 20-30% weniger offeriert hätte - zwar ab Nürnberg, aber mit je zwei Zwischenlandungen. Doch leider war da schon gebucht - auch der Mietwagen.

Pünktlich um 7.00 ist mein Bruder aufgekreuzt, der sich quasi als Zubringer zum Flughafen in Frankfurt angeboten hat. Da er selbst nicht so fit war fuhr ich bis Frankfurt selbst. Bis auf einen Wolkenbruch in der Aschaffenburger Gegend und ein paar leichte Stockungen im Verkehrsfluss lief alles reibungslos. Die Tafeln auf dem Weg zum Flughafen zeigten an, dass Delta Flüge von Terminal 2 starten. Da wollten wir dann auch hin - sind aber, da der Weg zum Abflug recht kurzfristig angezeigt wurde, versehentlich im Parkhaus gelandet. Da habe ich dann eine kurze Runde gedreht und bin unmittelbar wieder rausgefahren - die Schranke an der Ausfahrt hat das Ticket so akzeptiert.

Beim zweiten Anlauf haben wir dann die richtige Abzweigung gefunden. Ein Stellplatz zum Ausladen war auch schnell entdeckt. Also habe ich meinen Koffer und mein Handgepäck ausgepackt und bin Richtung Terminal. Da stand ich nun und sah auf meine ausgedruckten Reiseunterlagen: Diese verwiesen mich darauf, dass mein Ticket, welches ich ja kurzfristig online geordert habe, an einem Schalter in Terminal 1 hinterlegt wäre. Also ab zur "Sky Line", der Hochbahn, welche die beiden Terminals miteinander verbindet. Die Abholung der Flugscheine lief reibungslos. Als ich dann, zurück im Terminal 2, auf's Einchecken gewartet habe ist ein Teil der Halle abgesperrt worden und ein paar Leute haben sich um ein offenbar herrenlos herumstehendes Gepäckstück gekümmert. An der Absperrung säumten sich die Schaulustigen, ich für meinen Teil habe das (relativ) Weite gesucht. Gesundheit geht vor Neugier.

Ausserdem habe ich während der Wartezeit auf einer Tafel gelesen, dass pro Person nur ein Handgepäckstück genehmigt ist. Was mir kurz Kopfzerbrechen machte. Für den Hinweg hatte ich zwar nicht viel Gepäck, habe also den Rucksack den ich neben meiner Fotoausrüstung mitnehmen wollte im Koffer verstaut - natürlich inklusive des Inhaltes. Heimwärts könnte es eng werden - aber dazu später mehr.

Um 11.30 Uhr war ich dann eingecheckt. Der Koffer auf dem Weg zum Flieger [1], den ich so gegen 12.35 betreten habe. Um 13.10 Uhr ging es dann mit ein paar Minuten Verspätung los. Über der Gegend um Paris und kurz vor Ende des zweiten Filmes gab es ein paar Turbulenzen - Ich wusste gar nicht, dass Luft so holprig sein kann. Ansonsten verlief der Flug ohne grosse Ereignisse. Das Essen war prima, das Personal war auf Zack. Schlaf habe ich leider keinen abbekommen. Gegen Endes des Fluges wurde noch ein Film gezeigt über das Old Merchants House in New York, ein kleines Museum welches ich ja bei meiner ersten Reise besucht habe. Leider hatte ich keine Kopfhörer, aber schon allein die Bilder weckten Erinnerungen und Sehnsucht - und immer wieder konnte ich mir sagen: Ui, da warste auch schon!

Die Landung in New York war dann planmässig. Bei der Einreise in den USA muss man mittlerweile, wenn man weiter fliegen will, auschecken und neu einchecken. Drei mal durch die Röntgenkontrolle! Meine armen Filme! Der Empfang in New York erfolgt dann in einer sehr nüchtern, fast unfreundlich anmutenden Halle: Niedrig, dunkel und rein optisch ziemlich muffig. In durch Gurte vorgegebenen Reihen muss man auf seine "Begrüssung" warten. Als ich (und weitere vor und hinter mir) dann in der 3. Reihe stand wurden wir umgeleitet zu einer Reihe anderer Schalter - und standen wieder in der fünften Reihe. Beschwerden wurden mit dem Kommentar, es ginge in dieser Reihe schneller voran kommentiert. Was allerdings nicht der Fall war. Wenigstens war nach wie vor dieses hübsche blonde Wesen vor mir. Gut - warte ich halt. Während ich in New York am Flughafen [1] wartete, streifte ich ein wenig durch verschiedene Läden im Bereich der Abfluggates.

Der planmässige Abflug in New York um 17.40 konnte eingehalten werden. Schlaf war nach wie vor Fehlanzeige. Unterwegs habe ich dann ein Gewitter von oben gesehen - keine schlechte Sache: Im Halbdunkel der Nacht legen sich weisse Wolken wie Decken über die Hügel und Berge unter uns und unter den Wolken zuckt mit unterschiedlichem Ausmass immer wieder helles, fast weisses Licht durch. Unterwegs dann stand dann ein Japaner (oder so - jedenfalls Asiat) vor dem Klo, von dem ich hier berichten möchte. Es schien schon recht dringend zu sein, er tänzelte bereits auf dem Flur. Dennoch hat er andere, die hinter ihm standen, vor sich in die Kabinchen gelassen. Der Tanz wurde immer intensiver, geplatzt ist er aber nicht da er "nur" 4 Leute vorgelassen hat. Du meine Güte, können Asiaten selbstlos sein!

Am Flughafen Los Angeles nahm ich dann mein Gepäck in Empfang und wandelte zu einem der Busse, die zu den Büros der Autovermietungen pendeln. Jede Vermietung hat eigene Busse, also wartete ich auf das Shuttle zum Avis Schalter. Der liess nicht lange auf sich warten, und war binnen weniger Minuten am Ziel. Dort zeigte ich dann meinen Führerschein und nochmals die Reservierung vor, unterschrieb ein bisschen Papierkram und erhielt eine Stellplatznummer, an der ich mein Auto abholen konnte: Ein Pontiac Vibe. Ein relativ neues Modell, eines von diesen SUV (Sports Utility Vehicle - Autos mit leichtem Einschlag zum Geländewagen) [1]. Kein schönes Gebilde, finde ich. Was ich auch sehr unpraktisch fand ist, dass es sich um eine Art Kombi handelte - an sich kein Problem, aber dass das Gepäck ohne Abdeckung im Kofferraum liegt ist dann doch schon sehr unangenehm, vor allem wenn man viel unterwegs ist und seltenst das Gepäck im Hotel lassen kann.

Das nächste Abenteuer bestand in der Aufgabe: Aus Los Angeles herausfinden. Die Dame von Avis stellte mir eine Skizze zur Verfügung, hat dort zwar auch den Block markiert in dem sich der Parkplatz der Vermietung befindet, aber nicht eingezeichnet wo jetzt genau die Ausfahrt ist und wo ich dann hin muss. Zum guten Ende dieser Aktion habe ich mit Hilfe eines älteren Mannes, der ganz entsetzt war, dass ich zum Fragen an einem roten Randstein anhalte (Feuerwehr Anfahrtszone) aber dann doch erklärt hat wie ich hin komme wo ich hin will dann aber doch auf den Freeway 405 Richtung San Diego gefunden - das erste Ziel meiner Reise. Mein Plan war, zu fahren bis ich anfange müde zu werden. Dies war relativ bald der Fall. Ich bin dann mehrmals von dem Freeway herunter gefahren und wieder drauf, nachdem ich keine passende Unterkunft gefunden habe.

Viele der Ausfahrten die ich gesehen habe waren mit "exit only" oberhalb der entsprechenden Fahrbahnen gekennzeichnet. Ich dachte erst, dies seien Knotenpunkte an denen es NUR von dem Freeway herunter geht. Zumal ich es bei solch einer Abfahrt mal nicht geschafft habe wieder drauf zu kommen, was in der urbanen Gegend weniger schlimm ist, da die Ausfahrten oft nur eine oder zwei Meilen auseinander liegen. Hotel beziehungsweise Motel habe ich dann also erst mal keines gefunden, dafür aber irgend eine riesige Halle von Boeing, ein irgendwie sehr "typisch" anmutendes Vorortviertel, eine Strasse an der sich offenbar nur Shoppingcenter befinden. Und dann war da noch die eine Abfahrt, wo zwar ein Motel gewesen wäre, bei dem aber der Parkplatz überfüllt war weil in der Kneipe nebenan (hört, hört!) Oktoberfest gefeiert wurde. Riesen Party. Im Radio ist auch viel Oktoberfest präsent. Das ist hier fast schlimmer als daheim, in Deutschland.

"Exit only", um darauf noch kurz zurück zu kommen, bedeutet übrigens, dass bei der so bezeichneten Spur nur ausgefahren werden darf, was oft auch unterstrichen wird durch "Right lane must exit" Schilder am Strassenrand: Rechte Spur muss ausfahren. Ist meist so wenn zwei Spuren zum Ausfahren bestimmt sind, denn das wäre ja schlimm, wenn auf der rechten der beiden Abbiegespuren .

Also bin ich dann irgendwo mal abgefahren - und in San Juan gelandet, wo ich in einem kleinen Motel Bleibe gefunden habe für diese Nacht. Das Motel namens Laguna Inn hatte 3 Stockwerke. Die Lage ist extrem romantisch - unterhalb zweier riesiger Brücken mit guter Frequentierung. Das unterste Stockwerk war der Parkplatz und beherbergte auch das Büro, die anderen beiden Ebenen waren die für die Zimmer. Es handelte sich ausschliesslich um Suites, entsprechend war der Preis für diese Nacht war 89$ - rund 77€. Der versprochene Nachlass von 10$ wurde dann doch nicht gewährt, aber ich war zu müde um darüber jetzt zu diskutieren. Nach über 26 Stunden, die ich nun auf Achse war, habe ich gezahlt, die Karte für das Zimmer bekommen, habe mein Gepäck geholt und bin nach oben. Östlich des Hotels lief auch noch der Freeway vorbei über den ich hier her gekommen bin. Aber sonst war's echt schön da, es gab sogar einen Pool - direkt an der Strasse.

Immerhin hatte ich zwei Zimmer (!), zwei Fernseher(!) und einen Wecker. Den Timer des Fernsehers und den Wecker habe ich jeweils auf Zeiten um 6.00 Uhr gestellt - gemäss der Vorgabe die ich mir gemacht habe, dass ich morgens bald los fahre (gerade wenn grosse Strecken bevorstehen). Weil es auch recht früh dunkel wird sicher keine schlechte Idee - schon allein aus fotografischer Sicht.

Nachdem ich also heute 74 Meilen gefahren bin (etwa 118 km) bin ich dann in das Bett gefallen und war ziemlich schnell weggetreten. Noch weggetretener als sowieso schon.

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