TomDerElch.com - Reisebericht USA 2003
Tag 11: Vallejo - San Francisco - Vallejo
Markt Erlbach, im Oktober 2003

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Montag, 13.10.2003

Der Weckruf um 7 Uhr war ein überflüssiger. Zumindest war ich schon wach, da der Lärm der vielen Trucks am Highway direkt nebenan ab etwa 6 Uhr ein Weiterschlafen unmöglich machte. Nachdem der Verkehr schon weit vor der Golden Gate Bridge stockte nahm ich eine der Ausfahrten und ging erst mal frühstücken. Die Maut, die man nach Überqueren der Golden Gate Bridge zahlt, muss man nur in südliche Richtung entrichten. Ganze 5$ verlangt man mittlerweile hierfür. Ich glaube, mich zu erinnern dass es vor 5 Jahren noch 1$ war.

Die Schiffe zur ehemaligen Gefängnisinsel Alcatraz waren leider für heute schon alle ausgebucht. Jammerschade, denn ich hätte mich da sehr gern nochmal umgesehen, nachdem mir die audiogeführte Tour 1998 erst empfohlen wurde, nachdem ich dort war und diese natürlich nicht mitgenommen habe sondern dachte es reicht, die Insel auf eigene Faust zu erkunden. Aber so ist das wenn man zu spät aufsteht oder zu weit weg von der Stadt übernachtet.

Ich bin dann erst mal noch ein wenig durch die Stadt gefahren und habe dabei ein Internet Café entdeckt. In Las Vegas gab es solche auch, doch dort hätten 15 Minuten satte 5$ gekostet, hier in San Francisco liegt der Tarif bei 3$ für 20 Minuten. Zwei Pakete dieser Länge habe ich genutzt um meine eMails durchzusehen, ob irgendwelche geschäftlichen Mails eingetroffen sind und um mit ein paar Bekannten von "daheim" zu chatten.

Ich suchte mir ein (relativ) günstiges Parkhaus und stellte dort das Auto ab. Erst mal erkundete ich Pier 39, eine Mischung aus Einkaufsmeile und Entertainment [1|2|3|4|5|6|7]. Ein bisschen Touristenattraktion ist das hier auch, genau wie die direkt nebenan liegende Seehundkolonie [1]. Hunderte von diesen Robben residieren hier auf hölzernen Flössen, was einem sowohl akustisch als auch geruchlich nicht entgehen kann. Nach einem sehnsüchtigen, fast irgendwie neidischen Blick hinüber nach Alcatraz [1] schlenderte ich von Pier zu Pier und entdeckte hierbei ein kleines Museum.

Das was mich erst mal etwas verwunderte ist, dass dieses Museum keinen Eintritt verlangt. Das ist hier anders geregelt: Die Ausstellungsstücke sind Musikboxen, Spielautomaten und andere Apparaturen [1|2|3|4|5|6|7|8|9] die man durch Einwurf einer oder mehrerer Münzen, meist Quarters, aktivieren kann. Somit zahlt in der Regel der, der mehr sehen oder erleben will, mehr Eintritt. Keine schlechte Idee. Die Maschinen aus den verschiedensten Epochen klimpern, lachen, rattern und lärmen an allen Ecken und Enden der Halle. Dieses Flair erinnert irgendwie an die Spielhallen in Las Vegas, und auch hier kann es gut sein dass man die Räumlichkeiten als Epileptiker verlässt.

Bevor es so weit kam ging ich lieber auf Einkaufsbummel. Shopping in San Francisco ist eine gefährliche Sache. Nein, nicht weil die Läden hier irgendwie gefährlich aussehen, wie ein Geschäft namens "After the quake" [1], was in der amerikanisch lockeren Art im Umgang mit den Naturgewalten, die nach wie vor gefürchtet sind, so viel heisst wie "Nach dem Beben". Wie auch schon 1998 gibt es hier Geschäfte mit sehr fragwürdigen Spezialgebieten [1]. Durch fast schon malerische Hinterhöfe zwischen den Restaurants und Shops in diesem Viertel und vorbei an prächtigen, irgendwie richtig leuchtenden Kirchen [1], machte ich mich auf den Weg zur Transamerica Pyramide [1|2|3].

Dies ist einer der wenigen richtig hohen Wolkenkratzer in dieser Stadt. Wegen der geografisch ungünstigen Lage in einem immer wieder von leichten Erdbeben heimgesuchten Gebiet, wo man nach wie vor immer mit dem "Big One" rechnen muss, das grosse Beben welches stärker sein soll, kann oder wird, wurde hier im Gegensatz zu New York, Chicago, Dallas oder anderen Metropolen sehr spät begonnen mit Wolkenkratzern. Genaugenommen hat man damit gewartet bis man Konstruktionen gefunden hat die diesem Beben standhalten können. Ob die Versprechen der Ingenieure, die Hochhäuser seien bebensicher, sich bewahrheiten bleibt abzuwarten. Meinetwegen dürfen sie dies. Doch zurück zu meinem Spaziergang: Als ich 1998 hier vorbeifuhr fand sich in der näheren Umgebung leider kein einziger Parkplatz, somit konnte ich die Bilder die ich diesmal mitgebracht habe damals leider noch nicht machen.

Einen nicht geplanten Abstecher machte ich auf dem Rückweg von der Pyramide in Richtung Parkhaus. Viele meist sehr kleine übersichtliche Läden in den hochgradig geschäftigen Strassen von Chinatown [1|2|3|4] bieten Waren aller Art an. Vom Supermarkt mit eher "typisch amerikanischem Sortiment" bis zu Gewürzläden, von Souvenirshops bis zu Geschäften, die mich irgendwie an die "Import-Export" Märkte in Deutschland erinnern, von der Galerie bis zum Ramschladen (immer wieder die gleichen meist albernen "Kunstobjekte") gibt es hier alles was das Herz begehrt. Oder teilweise auch eher nicht.

Nächstes Ziel meiner Wanderung [1|2|3] durch diese schöne und auch (das sollte durchaus erwähnt werden) saubere Stadt war die Lombard Street [1|2|3]. Diese hat ebenfalls nichts von ihrem Reiz verloren. Die Strasse wird touristisch vermarktet als "kurvigste Strasse der Welt". Da hier die Strasse sehr steil wäre hat man sie auf eine Spur geschrumpft und so schlängelt sie sich zwischen den Blocks den Berg hinunter. Vom oberen Ende dieses Strassenabschnittes bietet sich ein toller Blick über den östlichen Verlauf (gut, "schnurstracks" ist nicht gerade ein Verlauf) der Lombard Street [1] und hinüber zum Coit Tower auf dem Telegraph Hill.

In nördlicher Richtung hat man einen grandiosen Blick auf die Bay mit Alcatraz [1]. Ich wartete dann noch ein Cable Car ab, um auch dieses obligatorische Bild [1] bieten zu können. Genauso obligatorisch ist es, die krummen Häuser zu fotografieren [1] die hier teilweise an den Strassen stehen. Es ist echt immer wieder faszinierend, wie sich hier die Strassen auf die Hügel [1|2|3] schmiegen. Bergauf, bergab, hin und her, rauf und runter. Diese Strassen sind nicht nur schön anzusehen und irgendwie auch sehr skurril, sondern auch sie zu erfahren (ich betone: FAHREN!) ist eine hoch interessante Sache. Immer wieder laden diese Strassen dazu ein, im Zickzack durch die Stadt zu fahren, und es ist immer wieder spannend, ob es an der nächsten Ecke bergauf oder bergab geht.

Eine viertel Stunde kann man sich diesen Spass mal gönnen. Aber gut aufpassen kann Leben retten: Die meisten Kreuzungen hier, wenn es nicht gerade Hauptverkehrsadern sind wie die westliche Lombard Street, die irgendwann in die Strasse über die Golden Gate Bridge übergeht, haben 4 Stoppschilder: Jeder muss halten, wer zuerst da war darf zuerst wieder fahren. Waren zwei gleichzeitig hier ist es ratsam, sich mit eindeutigen Handzeichen zu verständigen, notfalls auch mal auf seine Vorfahrt zu verzichten. Gerade mit Mietwägen. Auf dem Rückweg zum Parkhaus kam ich auch bei einigen der wenigen "zivilen" (im Sinne von: Nicht geschäftlich genutzten) Hochhäuser [1] der Stadt vorbei. Eigentlich wollte ich den Sonnenuntergang irgendwo in optischer Reichweite der Golden Gate Bridge erleben. Ob auf der Seite der Stadt oder mehr in Marin County war nicht einfach zu entscheiden.

Das war dann aber auch hinfällig, da ich weiter dem Shoppingwahn verfallen bin und davon ein paar Tassen, T-Shirts und andere Kleinigkeiten mitgebracht habe. So langsam aber sicher mache ich mir immer mehr Sorgen wegen der Frage, ob ich all die schönen Sachen die ich mir hier gekauft habe, noch in den Koffer kriege. Ich habe diesen zwar halb leer mitgebracht, aber die Kapazitäten sind und bleiben begrenzt. Ungeachtet dieses Kopfzerbrechens holte ich mein Auto aus dem Parkhaus und fuhr Richtung Golden Gate Bridge. Am Aussichtspunkt auf der Seite der Stadt stellte ich das Auto ab und machte noch ein paar Bilder von einem Querschnitt durch die tragenden Kabel der Brücke [1|2|3], der Mautstation [1] und von der Brücke. Die zuletzt genannten Bilder sind absolut unterbelichtet, der Versuch, diese durch nachträgliches Aufhellen zu retten schlug fehl. Daher fallen diese flach.

Nach der Überquerung der Brücke nahm ich die erste Abfahrt, um hier gewissermassen Neuland zu betreten, denn hierher, an den "Fuss" am nördlichen Ende der Brücke, bin ich 1998 nicht gelangt. Leider bin ich nicht dort hingekommen wo ich hin wollte, aber ich hatte eine interessante Begegnung mit ein paar Waschbären [1], die hier gerade gemütlich ihr Abendessen einnahmen. Den Weg nach Vallejo kenne ich ja mittlerweile. Das Auto nicht, daher musste ich weiterhin lenkend eingreifen (die Geschwindigkeit übernahm wie so oft die Cruise Control) und kam nach 130 Meilen, also etwa 208 km, im Motel an.

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