TomDerElch.com - Reisebericht USA 2003
Tag 9: Ridgecrest - Bakersfield - Onyx - Kern Valley - Bakersfield - Sequoia Nationalpark - Fresno
Markt Erlbach, im Oktober 2003

Diese Seite ist Teil der Internetpräsenz www.TomDerElch.de und  www.TomDerElch.com - Wenn Du diese Seite über eine Suchmaschine gefunden hast und dich für die komplette Seite (inklusive Menuleiste) interessierst, klicke bitte hier, um die Seite inklusive Menuleiste zu sehen.


Samstag, 11.10.2003

Der Weckruf erreichte mich Punkt 7 Uhr. Im Fernsehen lief gerade eine Sendung über die wildesten Verfolgungsjagden, ständig mit dem erhobenen Zeigefinger der besagt, dass Raserei und Flucht vor dem Auge des Gesetzes sich nicht rentieren. Was ich praktisch fand ist, dass man in diesem Zimmer dank eines Spiegels bei geöffneter Klotüre weiter Fernsehen kann. Was ich noch viel besser finde ist, dass gerade in dem Moment, in dem ich meine kleine morgendliche Sitzung begann, ein Beitrag aus England gezeigt wurde. Durch den Spiegel fuhren also in dem Beitrag alle rechts und das ist praktisch, da diese Linksfahrerei mich nur unnötig verwirrt.

Wie es aussieht gibt es heute wieder Bombenwetter. Das sagt mir die Wettervorhersage im Fernsehen, die gerade parallel zu meinen Planungen für diesen Tag lief, und das sagt mir auch ein Blick aus dem Fenster. Westlich von Bakersfield geht von der I-395 der Highway 178 [1|2] weg durch das teilweise richtig malerische Kern Valley nach Bakersfield. Dies wäre die erste Etappe für meine heutige Tour. Der Highway schlängelt sich durch ein Tal, ist mal ausgebaut wie eine Autobahn, mal einspurig pro Richtung wegen engen Kurven, die sich um Felsvorsprünge winden und die ein Speed Limit von 15 MPH notwendig machen. Nach diversen Kurzaufenthalten in Onyx [1|2], am Lake Isabella und am Kern River [1] und der einen oder anderen Bremsung für Fleckvieh auf der Strasse [1|2] erreichte ich dann nach zwei kleinen bis mittelschweren Schocks das Ende des Kern Valley: Das erste mal musste ich voll auf die Bremse steigen da ein Auto quasi einfach so angehalten hat und plötzlich quer stand um zu wenden. Beim Vorbeifahren sah ich dann auch den einzig plausiblen Grund: Frau am Steuer. Wenige Meter weiter musste ich das ABS des Mietwagens erneut nutzen für zwei junge Männer, die einen älteren kleinen US-Sportwagen anschoben. Mitten auf der Strasse.

Der Übergang am Ende des Valleys ist heftig: Links und rechts hören quasi von einem Meter auf den anderen die Berge auf und eine weite Ebene erstreckt sich vor einem. Inmitten der eigentlich recht kargen Landschaft erstrecken sich Orangenfelder, Zitronenplantagen und Olivenhaine [1|2] über viele Meilen hinweg. Das geht so bis Bakersfield. Dort führte mich mein Weg zunächst auf den Highway 99 in nördliche Richtung, den ich allerdings nach kurzer Fahrt schon wieder verlassen musste um auf den 65er Highway zu wechseln. Diesen fuhr ich auch bis Exeter, ein Städtchen am Rande des Sequoia National Parks, welcher das nächste Ziel meiner Reise sein sollte. Auch hier empfehle ich dringend nochmal kurz nachzutanken, denn in diesem Park gibt es ebenfalls keinerlei Tankstellen.

Der Preis für die Einfahrt in den Park lag meines Wissens bei 8,25$. Man bekommt dafür eine Landkarte mit den Routen und den wichtigen Sehenswürdigkeiten links und rechts der Strassen. Diese schlängeln sich auf Höhen bis um die 7000 Fuss (etwa 2300 Meter) durch eigentlich unwegiges Gebirgsterrain. Kurz nach der Einfahrt [1] passiert man den Tunnel Rock [1] und fährt auf serpentinenreichen Strassen [1] durch die Wälder. An einem Hang sah ich, dass es auf der anderen Seite des Tals brennt [1|2]. Das könnte die vielen Hubschrauber erklären die ständig an der Einfahrt des Parks flogen. Näheres zu dem Feuer konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen.

Irgendwann passiert man dann auch die "Einfahrt" zum "Forrest of the Giants! - dem Wald der Giganten [1|2]. Die Bäume die hier herumstehen erreichen Höhen von bis zu über 80 Meter, sind bis  über 3.000 Jahre alt und haben die dicksten Baumstämme der Welt - mit Umfängen bis über 30 Meter! Vor einem Visitor Center mit einem Forrest Museum steht eines der grössten Exemplare [1]. Hauptattraktion ist der General Sherman Tree [1|2|3], der mittlerweile über 31 Meter Umfang hat und somit noch dicker ist als ich. Ich erinnere mich gut an die Zeit als Teenager, als ich mit immer grösser werdenden Augen durch das Guiness Buch der Rekorde blätterte und dort die Ausmasse dieses Baumes las. Das sah dann in der Realität auch etwa so aus wie ich es mir vorgestellt hatte.

Der Weg zum General Sherman Tree ist eine Art Lehrpfad, an dem es einen gefallenen Mammutbaum zu sehen gibt [1|2|3], eine Hütte [1] in der früher Siedler und Soldaten untergebracht waren, die den gerade gezeigten Baum als Stallung nutzten und ein Baum der einen Brand überlebt hat [1|2]. Klar, dass man ein Bild braucht auf dem man mit den stillen Stars dieses Waldes [1] zu sehen ist. Der Weg aus dem Wald [1] war einfach (man muss eigentlich nur der Strasse folgen), Brotkrümel sind nicht notwendig.

Nach diesem durchaus beeindruckenden Wäldchen habe ich mich auf den Weg nach Fresno gemacht. Wieder einmal stellte sich das fast schon übliche Problem mit den Anfahrtsskizzen im Motel 6 Guide. Theoretisch war ich eigentlich schnell im Motel. Nur theoretisch? Ja! Einerseits war hier gerade Fresno Fair. Fair heisst eigentlich Ausstellung, mir sah das aber mehr nach Volksfest aus. Jedenfalls ist um dieses Gelände herum etwa das gleiche Tohuwabohu wie um das Gelände des Oktoberfestes in München herum. Vielleicht hat der Begriff Fair hier einen anderen Sinn, oder man braucht Riesenräder und Achterbahnen um Leute auf Messen zu locken. Dies näher zu erkunden stand nicht in meiner Absicht. Eher das Motel finden. Die zweite Tatsache die dagegen sprach, dass ich dort auch praktisch sofort hinkomme ist, dass die Strasse, in der es steht, in der Gegend, in der ich sie gefunden habe, eine Einbahnstrasse ist. Und wie es natürlich so sein muss in die falsche, für mich weniger günstige Richtung.

Mir ging in diesem Augenblick nur eines durch den Kopf: "Tötet den Erfinder der Motel 6 Skizzen!" Für alle, die es genau wissen wollen, hier eine dieser unendlich "aufschlussreichen" Skizzen: [1]

Dank der auch hier weitgehend rechtwinkligen Anordnung der Strassen konnte ich mich jedoch relativ (!) schnell zum Motel durchschlagen, wo ich nach 268 Meilen (429 km) eine Schlafstätte für 47,03$ gefunden habe, welche die Nummer 262 hatte.

|Tag -|    |Einleitung|    |Tag +|

|01|  |02|  |03|  |04|  |05|  |06|

|07|  |08|  |09|  |10|  |11|  |12|

|13|  |14|  |15|  |16|        |17|

|TomDerElch.com Home|