TomDerElch.com - Reisebericht USA 2003
Tag 13: Monterey - Big Sur - Santa Barbara - Los Angeles
Markt Erlbach, im Oktober 2003

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Mittwoch, 15.10.2003

Am frühen Morgen, Punkt 6 Uhr, erhielt ich meinen Weckruf. Bevor ich aufgebrochen bin ging ich nochmal in's Büro des Motels und habe gefragt, ob eine Buchung für das Motel 6 an meinem nächsten Zielort möglich wäre. Das wurde umgehend realisiert und so konnte ich beruhigt los fahren, denn anhand der Kreditkarte wurde mir zugesichert, dass das Zimmer bis in die Nacht hinein freigehalten wird.

Unterwegs gab es ein paar kleinere Staus, welche aber nicht weiter störten. Mittlerweile habe ich ja ausreichend gute Musik an Bord. Und wenn diese (wegen der hohen Preise hier waren es nun mal "nur" 5 CDs) mal langweilig wurde, schaltete ich auf Radio um. Die Sender hier sind zwar meist nicht so der Knüller, aber wer mal in San Francisco war und einen chinesischen Sender gehört hat weiss, wonach es sich im Frequenzendschungel zu suchen lohnt. So fuhr ich also auf den ersten Meilen dieses Tages eher langsam, legte aber auch einige freiwillige Stopps ein [1|2]. Auch an der Halbinsel, die irgendwie aussieht als wär es ein vor langer langer Zeit hier "gestrandeter" Meteor [1], bin ich wieder vorbeigekommen.

Doch auch weitere "alte Bekannte" traf ich heute wieder: So zum Beispiel das Örtchen Big Sur [1|2|3]. Wie gross dieses ist, weiss ich bis heute nicht. Es ist jedenfalls irgendwie eines der nettesten Plätzchen auf dieser Tour. Wenn Ihr hier mal durch fahrt: Legt einen kurzen Stopp ein, hier ist's echt nett.

Dennoch konnte ich mich irgendwann dazu durchringen, meine Fahrt fortzusetzen. Kreuz und quer durch schroffe Felsen [1], führt der Highway 1 den Fahrer vorbei an wunderschönen Küstenabschnitten [1], an denen immer wieder damit zu rechnen ist, dass vom Pazifik her Nebelschwaden [1|2] über die Strasse ziehen. Durch freigesprengte Lücken im Fels und über dutzende, wenn nicht sogar hunderte Brücken [1] bahnt sich der Highway den Weg von Nord nach Süd, vorbei an spektakulären Landschaften [1]. Und volle Kanone rein in Staus [1], die sich an manchen Stellen wegen Sperrungen bilden, die Teerarbeiten ermöglichen. Bauarbeiter stehen an beiden Seiten der Baustelle und halten den Verkehr auf. Und damit sich keiner verfährt, kriegt man sogar ein "Follow me" Fahrzeug [1] vorgesetzt. Natürlich bin ich diesem ganz aufmerksam gefolgt, und ich war dankbar, denn bis zum anderen Ende der Baustelle gab es sage und schreibe 0 (In Worten: Null!) Abzweigungen, an denen man sich verfahren hätte können. Ich habe hoch konzentriert mitgezählt.

Nach einer längeren Strecke, auf der eigentlich nur die Straße versicherte, dass man sich immer noch in der Zivilisation befindet, gab es endlich wieder einen kleinen Ort. Den Namen habe ich vergessen, wenn nicht sogar verdrängt. Warum ich das getan habe? An der hiesigen Tankstelle [1], die mich erst mal aufatmen liess, nachdem die Tankanzeige hart auf die Null zuging, wurde erst mal dem künftigen Durst meines Mietfahrzeugs vorgebeugt. Doch die Preise hier liessen mich sogleich um Luft ringen: 3,50$ kostet hier die Gallone Sprit - etwa doppelt so viel wie an anderen Tankstellen im Lande, an denen der Preis sich etwa zwischen 1,80$ und 2,00$ bewegt.

Aufgefüllt habe ich hier nicht, ich habe für 5$ getankt und gehofft, dass das Auto bis zur nächsten Zapfsäule durchhält. Dort füllte ich für "nur" 2,50$ den Tank gar auf. Man nutzt hier die exklusive Lage offenbar noch mehr aus als am Ende des Death Valley, wo sich der Preis (soweit ich es in Erinnerung habe!) so um die 2,20$ bewegte.

Ich erzählte ja vorhin schon mal von den vielen Brücken auf dieser Strecke. Viele davon tragen Schilder die sie als "Historical Bridge" ausweisen, andere sind neu gebaut, während die alten Brücken von Grünzeug überwuchert eher ein trostloses, aber durchaus fotogenes Dasein fristen [1|2|3]. Irgendwann landet man dann, wenn man der Küstenlinie folgt, in Santa Barbara. Erst mal hielt ich Ausschau nach einem Geldautomaten. An einer dieser grossen Shopping Malls hielt ich an um Bares zu tanken. Die Anzeige jedoch hielt mich von weiteren Schritten ab. Ausser Funktion stand da, natürlich auf englisch.

Also machte ich mich weiter auf die Suche. War die Freude gross, als ich eine Bank erblickte: Ich stellte und sperrte das Auto ab, lief auf den dortigen Geldgeberknecht zu, welcher sich mit ähnlichen, wenn nicht sogar gleichen Worten wie sein Vorgänger gegen Geldausgabe wehrte. Enttäuscht und mit meiner Kreditkarte in die Hand überfiel ich dann die Bank. Nein, ich betrat sie um zu fragen, ob es hier in der Gegend einen Geldautomaten gibt, der funktioniert. Diese Dinger nennt man hier ja ATM, so stellte ich die Frage: "Is there anywhere around here an ATM that works?". Man verwies mich an eine weitere, unmittelbar nebenan befindliche Mall, auf deren Parkplatz sich ein funktionierendes Exemplar befinden soll.

Wer jetzt denkt, diesen Satz hätte ich jetzt auf englisch geschrieben, um mit meinen Kenntnissen dieser Sprache zu protzen, irrt. Ich schrieb es wegen einer kleinen Anekdote am Rande. Bekanntlich gibt es ja in den USA nicht nur reiche und glückliche Leute, sondern auch Arme und Arbeitslose. Man sollte sich über dies eigentlich nicht lustig machen, dennoch ergab sich da grad eine süffisante Situation: Ich setzte mich in's Auto und fuhr hinüber auf den Parkplatz der anderen Mall. An der Einfahrt sass eine Frau, ich schätze so um die Mitte 30, auf dem Boden, mit einer recht weiten Short die ... wie schreib ich das jetzt am Besten? ... etwas ungünstig sass, wodurch man sehen konnte dass da auch nicht viel drunter ... äh ... Ihr wisst schon. Die Frau hielt ein Schild in der Hand, auf dem stand "will work". Den Gedanken "wärst Du doch ein Geldautomat" veröffentliche ich hiermit, aber weitere Dinge die mir durch den Kopf gingen ... nein. Nicht hier!

Der Geldautomat auf dem Parkplatz funktionierte natürlich nicht. Aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei. In der hintersten Ecke eines kleinen Ladens fand ich dann eine Maschine, die mir tatsächlich Geld aushändigte. Dann ging es, finanziell frisch bewaffnet, weiter auf die Suche nach der hiesigen Wharf. Auch hier wieder ein kleiner Brückenschlag zu meinem 1998er Reisebericht: Wer diesen kennt weiss, dass hier damals etwas ganz Schreckliches passierte, kurz nachdem ich hier war [R]. Mittlerweile scheint alles wieder in Ordnung gebracht zu sein [1|2|3]. Irgendwie gefällt es mir hier heute nicht so gut wie letztes mal. Das lag einerseits vielleicht daran, dass es sehr trübe und wolkig war heute. Dazu kam, und das war extrem ärgerlich für mich, dass ich feststellte, dass ich in der Kamera, die ich eigentlich für Dias gedacht hatte, versehentlich einen Negativfilm eingelegt hatte. Heisst: Ich werde wohl eine Lücke in der Diashow haben. Das hat die Stimmung doch irgendwie gedrückt, auch wenn es sicher eine Möglichkeit gibt, diesen Fehler auszubügeln.

Als ich dann in Malibu, dem Surferparadies nordwestlich von Los Angeles ankam, ging es schon hart auf Sonnenuntergang zu [1]. Fototechnisch nahm ich nicht allzu viel [1] mit hier, da mir der Zwischenfall mit dem falschen Film doch irgendwie nachhing. Ich warf noch einen Blick in mein Kartenmaterial und plante im Kopf die Route zum Hotel. Doch so einfach war das gar nicht umsetzbar: In Malibu vom Standstreifen in den Verkehrsfluss zurück zu finden ist sehr schwierig. Lücken sind Mangelware, doch mit etwas Geduld geht's schon nach 5 Minuten (gefühlte 2 Stunden) weiter. Der obligatorische Los-Angeles-Stau [1] auf meinem Weg zum Hotel bzw. Motel war mir aber dann doch noch ein Foto wert.

Ich habe ja für die letzten 2 Nächte das Motel 6 "LAX" gewählt. LAX ist das offizielle Kürzel für den internationalen Flughafen, somit zeigt diese Zusatzbezeichnung an, dass es sich um ein Motel in der Nähe des Flughafens handelt. Über die Interstates und Highways hier her zu finden bereitete mir keine Probleme. Doch das Motel selbst zu finden war wieder einmal grosses Thema. Diesmal lag es aber nicht an der Skizze. Das Motel stand an der Strasse, an der es stehen sollte und es lag auch etwa da, wo ich es laut Skizze vermutet hätte. Trotzdem habe ich es nicht gefunden.

Aber bevor Du mich jetzt für blöd hältst erst noch eine Erklärung: Die Motel 6 im Lande sind bisher immer an einem grossen Logo zu erkennen gewesen, welches eine rote "6" auf etwa hellmittelblauem Hintergrund zeigt. Auch diesmal suchte ich also nach diesem meist ausreichend beleuchteten Schild. Obwohl in der kurzen Anfahrtsbeschreibung zu lesen war, dass es zum Flughafen nur rund 3 Meilen sind, fuhr ich etwa 7 oder 8 Meilen in östliche Richtung. Nachdem die Gegend mir immer suspekter wurde und sowohl die Dichte an Autovermietungen als auch Hotels und Motels immer dünner wurde beschloss ich dann doch die Umkehr.

Direkt neben der Ausfahrt des Highway fand ich dann das gesuchte Gebäude: Mit rund 10 Stockwerken schon mal deutlich höher als das übliche, aus 2 Ebenen bestehende Motel 6 - und ohne diese Leuchtreklame! Stattdessen hing ganz oben ein auch noch dunkelblaues schild, von einem Strahler indirekt beleuchtet und mit den normalen Logos nur auf den dritten Blick in Verbindung zu bringen. Mir wurde die Zimmernummer 820 zugewiesen, was bedeutete dass ich im achten Stock untergebracht war. Dort hin habe ich dann auch erst mal mein ganzes Gepäck verfrachtet, auch die immer noch mitgeführten bzw. unterwegs schon wieder neu gekauften Mitbringsel. Ich musste 3 Touren vom Auto zum Zimmer laufen um alles im Zimmer zusammen zu haben. Gepackt wird aber morgen erst!

Die Pflichtdaten zum Schluss: 374 Meilen (knappe 600 km) zu einem Hotel, welches mich 56,99$ pro Nacht kostet.

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