Frühstück heute mal wieder schon um 7 Uhr. Heute ist mal wieder einer dieser reinen Busfahrtage. Wir haben in Little Rock, der Hauptstadt von Arkansaw (Arkansas) Zwischenstopp gemacht und uns das dortige Capitol angesehen. Welches sich äußerlich kaum von all den anderen Regierungssitzen unterscheidet: Weiß, mit großer, weißer Kuppel drauf. Das Capitol von innen ist sehr pompös, sehr prunkvoll gehalten. Alles in weißem Marmor. Im Untergeschoss gab es ein paar Exponate zur amerikanischen Geschichte zu sehen, unter anderem auch ein Bild aus Nürnberg nach dem zweiten Weltkrieg, auf dem die zerbombte Innenstadt zu sehen ist. Auch ein Postamt und ein - obligatorischer - Gift Shop sind in diesem "Kellergewölbe" zu finden. Einen weiteren Stopp hatten wir dann an der Grenze zwischen Arkansaw und Texas, wo ich mit ein paar anderen aus der Gruppe ein gediegenes Mittagessen bei McDonald's eingenommen habe.

In Dallas angekommen machten wir erst einmal eine kleine Stadtrundfahrt. Danach checkten wir im Dallas Grand Hotel ein: Einerseits eine sehr luxuriöse Herberge, denn in jedem Stockwerk gab es einen "Briefkasten", der offensichtlich durch einen Schacht mit einem Sammelbehälter im Erdgeschoss, vielleicht auch im Keller verbunden war! Außerdem hatten die meisten Zimmer (dasjenige, in dem ich untergebracht war, natürlich nicht) 2 Badezimmer. Andererseits wirkt diese Unterkunft stellenweise auch schon ziemlich heruntergekommen. Zum Beispiel waren die Armaturen ziemlich rostig. Zumindest war das Zimmer sehr groß.

Am Abend sind die meisten von uns in irgendeine Bar gegangen, während mir der Sinn mehr nach Fotosafari stand, denn Dallas hat architektonisch doch den einen oder anderen Leckerbissen zu bieten: Da wäre zum Beispiel das Gebäude der First National Bank, ein Komplex, der aussieht, als wären mehrere Quader ineinander verschachtelt. Das Ganze ist dann verglast, wie es sich gehört und zusätzlich zieren grüne Neonröhren die Kanten des Gebäudes von unten bis oben, ein Effekt, der durch die verspiegelten Gläser noch verstärkt wird.

Ich war dann also an jenem Abend mit April (unsere Tourleiterin) unterwegs, die sich einige Punkte in der Stadt ansehen wollte, die sie bisher noch nicht gesehen hat. Zuerst sind wir zwischen irgendwelchen größeren Bürogebäuden gelandet, zwischen denen man ein Dach [1] platziert hat, unter dem eine Eislauf-Arena [1] gebaut wurde, die dann noch durch riesige Scheinwerfer beleuchtet war. Später sind wir dann unter einem anderen Bürogebäude gelandet: Der Bau selbst ist schon durchsetzt von außergewöhnlichen Ideen. Unterhalb der eigentlichen Büroflächen ist jedoch nicht die ganze Fläche verbaut, sondern auf einem riesigen Platz, genannt "Fountain Place" [1] sind dutzende von Brunnen. Jeder hat ein eigenes quadratisches Bassin, diese widerum sind terrassenförmig angelegt. Die Fontänen der Brunnen sind alle beleuchtet, und an den Ecken der Bassins steht jeweils ein Baum. Dieser Platz hat ein unbeschreibliches Flair. Ein paar Monate später, als ich frühmorgens mir eine Folge der „Dallas“ Wiederholungen gegönnt habe, stellte ich fest, dass dies laut Serie auch der Sitz der Firma Ewing Oil war. Wusste ich es doch: Irgendwie stank es hier nach J.R.

Nachdem es ganz und gar nicht aufhören wollte zu regnen beschlossen April und ich, zurückzugehen zum Hotel. Ich habe April noch bis auf ihr Stockwerk begleitet und bin dann in Richtung meines eigenen Zimmers gewandelt. Tja. Das war dann dieser Abend in Dallas.